Wojczech - Sedimente
Review
In der Kürze liegt die Würze. Und manchmal bringen so ausgelutschte Phrasen eine Sache einfach am besten auf den Punkt. WOJCZECH aus deutschen Landen dürften Grindbewanderten vielleicht ein Begriff sein, kann man doch in zehn Jahren Bandgeschichte auf eine ganz schöne Latte an Split-Releases mit anderen Combos zurückschauen. Da wird es doch langsam mal Zeit für ein eigenständiges Full Length Album, einem Debüt quasi. Und das gibt es jetzt mit „Sedimente“ auf die Lauscher. Gefackelt wird da überhaupt nicht, denn gleich der Opener „Krebskult“ (wie ich diesen EISREGEN-Jargon hasse…) fängt praktisch mitten im Song an und verpasst einem sogleich einen Satz heiße Ohren: ein richtig schönes Blastgewitter zieht über einen hinweg und holzt alles kurz und klein. Das besondere am WOJCZECHschen (was für ein Wort!) Sound sind die punkigen Ablagerungen, die „Sedimente“ teilweise richtig melodisch wirken lassen. Aber wie beim Goldnuggetwühlen im Schlick sind die genauso schnell wieder von der nächsten Hardcore-Attacke weggespült, wie das Edelmetall vom Dreckwasser. Es geht Schlag auf Schlag, und das mit ordentlich Geschwindigkeit: Grindcore, Punk, Death Metal und kaputte Hardcore Shouts im rasanten Wechsel lassen einem keine Verschnaufpause und reizen die 24 Minuten Spielzeit so gut es geht aus. Dabei verharrt man nicht dogmatisch auf dem Gaspedal sondern streut geschickt ein paar schleppende Stellen mit ein, die – besonders wenn man nicht auf Groove setzt – extrem fies aus den Boxen rumpeln. „Grindpunk“ trifft das ganze recht gut, wobei es für mich manchmal ein paar Blasts mehr hätten sein dürfen, oder eben noch ein bisschen mehr Melodie. So ist „Sedimente“ zwar nett und fett, aber wirklich lange bleibt es nicht im Player. Dann doch lieber die letzte NASUM oder auch SCUMs „Gospels For The Sick“.
Wojczech - Sedimente
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Death Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 23:58 |
Release | 2005-11-08 |
Label | Selfmadegod |