Wizards Of Hazards - End Of Time

Review

Die Retro-Welle scheint nicht abzuflauen und die BLACK SABBATH-Epigonen werden gefühlt auch immer mehr. Das schlägt sich dann in mal mehr, mal weniger gelungenen Veröffentlichungen nieder. Auch die aus Finnland stammenden WIZARDS OF HAZARDS schwingen da einen gefährliches Tanzbein in Richtung Schund, immerhin ist es kaum möglich in dem Genre neue Impulse zu addieren. Sänger Ville Willmann und seine drei Kumpels schaffen den Spagat einigermaßen gut, sodass ihr Debütalbum „End Of Time“ mitunter zu gefallen weiß.

Es regiert, wie oben erwähnt, Retrorock auf „End Of Time“. Die fetten, eher dumpfen Riffs von Gitarrist Aarne Ylipiha können aber gelungene Akzente setzen. Zudem kommt der Mann mit einigen coolen Ideen auf den Hörer zu. Logischerweise ist die Nähe zu dem Ur-Vätern des Metal auch in Songs wie „Children Of The Damned“ (kein IRON MAIDEN-Cover) wenig frappant. So ist eines der Hauptriffs aus eben jenem „Children Of The Damned“ enthält eine verblüffende Ähnlichkeit zu BLACK SABABTHs „Children Of The Grave“. Das ist aber nicht tragisch, denn WIZARDS OF HAZARDS bemühen sich eine eigene Note in die Kompositionen zu bringen, was ihnen oftmals auch gut gelingt („End Of Time“). Aber auch eine Nähe zu CANDLEMASS ist auf „End Of Time“ zu vernehmen. Da liegt wiederum an Sänger Ville Willmann, der in seinen besten Phasen ähnliche Phrasierungen wie Messiah Marcolin (ex-CANDLEMASS) zu bieten hat, ohne freilich dessen Niveau zu erreichen. Aber auch zu einer deutschen Undergroundband kann ich gesangliche Parallelen feststellen, zu ELVENPATH.

Was ist „End Of Time“ denn nun genau? Die Scheibe atmet den Spirit der frühen BLACK SABBATH, scheut sich dabei aber auch nicht eigene Ideen auf das Tableau zu bringen. Das ist zunächst einmal sehr ambitioniert und wenn dann Songs wie das gelungene „Children Of The Damend“ dabei heraus kommen, kann man von gelungenem Songwriting sprechen. Allerdings gibt es auch ein Aber, denn „Children Of The Damned“ ist der einzige wirkliche Hit auf „End Of Time“. Potential haben die WIZARDS OF HAZARDS auf jeden Fall und ich hoffe wirklich, dass „End Of Time“ keine Eintagsfliege bleibt. Aber im Bereich Songwriting müssen die Finnen da noch ein paar Briketts nachlegen.

So bleibt unter dem Strich eine Platte, die sich Fans von oben genannten Bands gerne einmal anhören dürfen. Auch wer sich ein Leben ohne Seventies-Rock nicht vorstellen kann, ist herzlich eingeladen den WIZARDS OF HAZARDS ein Ohr zu leihen. Alle anderen stecken ihre sauer verdiente Kohle lieber in andere Platten.

12.01.2021

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