The Wizards - Full Moon In Scorpio

Review

Nun also noch eine. Mittlerweile scheint es mehr Seventies-Rock-Bands zu geben, als damals in den Siebzigern. Während dieses Genre durchaus auch Perlen hervorbringt (an dieser Stelle sei nochmal auf „About Time“ von HORISONT verwiesen, die in der Presseinfo übrigens als Einfluss benannt werden), gibt es auch viele mittelmäßige, lieblose Veröffentlichungen in diesem Bereich. Insbesondere im Okkult-Zweig, dem sich die Spanier verschrieben haben. Doch schieben wir mal alle Vorurteile beiseite und schauen uns die Band genauer an. THE WIZARDS waren nur lokal erfolgreich, ehe sie vor zwei Jahren das selbstbetitelte Debüt auf dem band-eigenen Label veröffentlichten, das sich fast 2.000 Mal verkauft hat. Danach teilte man sich die Bühnenbretter mit Acts wie TURBONEGRO, IGGY POP oder HORISONT. Nun liegt also das Zweitwerk „Full Moon In Scorpio“ vor.

Innovativ ist die Musik hier wahrlich nicht, so dass von vornherein feststand, dass sich „Full Moon In Scorpio“ mit abwechslungsreichen, schweren Songs beweisen muss, anstatt gleichförmige, dröhnende Doomer ohne jeglichen Wiedererkennungswert herunterzubeten. Der Opener ‚Avidya‘ lässt diesbezüglich hoffen. In bester PENTAGRAM-Manier zeigen die Spanier sofort, dass sie von ihrem Handwerk etwas verstehen. Schließlich sind so fantastische Melodien und der Refrain nicht alltäglich. Da ist es nur logisch, dass man auch schnell bei anderen Tracks, wie dem metallischen ‚The Odinist‘ oder ‚Leaving The Past Behind‘ automatisch mitgroovt. Bei Letzterem liefert MANOWAR-Gitarrist Ross The Boss eines seiner legendären Trademark-Soli ab. Allerdings muss man auch sagen, dass Stücke wie ‚Halftones To Eternity‘ oder das langatmige ‚Stardust‘ nicht ins Schwarze treffen. Die musikalische Versiertheit ist nicht im Übermaß vorhanden, doch das ist für diese Art der Musik nicht unbedingt vonnöten. Der kraftvolle Gesang und die Iommi-Gedächtnis-Soli können dies kompensieren und für die entsprechende Atmosphäre sorgen.

„Full Moon In Scorpio“ überzeugt nicht ganz, lässt aber hoffen

Die Gefahr, dass „Full Moon In Scorpio“ eine ziemlich langweilige Angelegenheit wird, tritt nicht ein. Denn die Spanier wissen, dass dies ohne Hits ziemlich schnell passieren kann, weswegen auf diesem zweiten Album ein paar auftauchen. Durch die starke Performance kommt auch das richtige Feeling auf. Allerdings lassen die Songs auf der B-Seite nach, was den Gesamteindruck ziemlich trübt. Dennoch täuscht das nicht darüber hinweg, dass THE WIZARDS Potenzial besitzen und man das Quintett unbedingt im Auge behalten sollte.

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19.05.2017

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