Wizard - Trail Of Death

Review

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„We Won’t Die For Metal“ – Na wenn das mal keine Ansage ist. MANOWAR, anyone? Bekäme Joey DeMaio Wind davon, könnten sich WIZARD womöglich schneller eine neue Beschäftigung suchen, als ihnen lieb ist, denn wer hört sich schon gerne einen Monolog über Metal, Trueness und Tralala an, wenn die einstigen „Kings Of Metal“ doch selbst nurnoch einem eher bedauerlichen Dasein fristen. Haben die westfälischen True-Metal-Untergrundler aber auch gar nicht nötig, wie „… Of Wariwulfs and Bluotvarwes“ und „Thor“ jüngst unter Beweis stellten. Daran soll der elfte Longplayer „Trail Of Death“ Ende September anknüpfen.

Okay, zugegeben: Die Band mit den besten Alben-Covern waren WIZARD noch nie, aber irgendwie macht dieser leicht comic-artige Sensenmann doch auch einiges her, zumal diese Illustration eigentlich auch zur Attitüde von Sven D’Anna und seinen Mitstreitern passt: Von Trends unbeeinflusst, oldschool und bis in die Haarspitzen überzeugt davon. Um diese Überzeugung musikalisch zu manifestieren, braucht der Opener „Creeping Death“ bis zum Refrain, die instrumentale Werkschau zuvor ist ordentlich aber uneffektiv. Dafür holt „War Butcher“ mit seiner zunächst leicht thrashigen Note und den mehrstimmigen Shout-Einlagen wieder einiges raus, das Solo verfeinert das Stück zudem. Die große Euphorie bleibt zu diesem Zeitpunkt aber im Gegensatz zum Vorgänger dennoch aus – es fehlt der Funke, der überspringt, die Initialzündung. Diese erfolgt mit „Electrocution“, welches das Tempo deutlich erhöht und im Gitarrenspiel Richtung Power Metal tendiert. Hier spielen WIZARD all ihre Trademarks von präzisem und melodischem Riffing über fantastische Refrains bis hin zu verspielten Soloparts voll aus, legen die Messlatte für den Rest des Albums gleichzeitig aber auch recht hoch an.

Dieser werden infolgedessen „Angel Of Death“ und „Angel Of The Dark“ nicht gerecht – sie machen eindrucksvoll klar, woran es bei „Trail Of Death“ krankt: Die Midtempo-Songs, die hymnisch ausfallen (Orchester-Versatzstücke in „Angel Of The Dark“) und direkt in’s Gehör gehen sollen, gestalten sich für WIZARD-Verhältnisse erstaunlich platt und ereignisarm, profitieren kaum von Sven D’Annas melodischem Gesang. Ein ähnliches Schicksal ereilt „Death Cannot Embrace Me“, welches viel zu kitschig ausfällt und auf den Vorgängeralben bestenfalls als B-Seiten-Bonus gestanden hätte. „One For All“ und „Post Mortem Vivere“ retten „Trail Of Death“ dann zum Ende nochmal gehörig den Arsch, auch wenn beide lange nicht so eindrucksvoll erklingen, wie man das von WIZARD gewohnt ist.

So bleibt unter dem Strich ein knapp durchschnittliches, zuweilen langatmiges Album, welches die Leidenschaft der Bocholter weitestgehend schuldig bleibt und auch ansonsten kaum zu punkten weiß. Ein paar wenige flottere Songs und die abschließende Hymne „We Won’t Die For Metal“ können da nicht über meist arg limitiertes, vorhersehbares und höhepunktloses Songwriting hinwegtäuschen und so muss man „Trail Of Death“ nach dem im Jahre 2005 erschienenen „Magic Circle“ als zweitschlechtestes WIZARD-Album hinnehmen. Schade eigentlich!

29.09.2013

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