Wizard's Beard - Four Tired Undertakers

Nach dem ersten Blick auf das Cover hätte ich fest gewettet, dass WIZARD’S BEARD rauchgeschwängerten Stoner Rock oder von mir aus auch -Metal zocken und sie sich in eindeutigen Wüstenrock-Replikationen verlieren. Nun, dem ist nicht wirklich so. Zwar gibt es hier und da Stoner-Anleihen, grundsätzlich aber agieren die vier Buben aus England deutlich härter und doomiger. Ich würde sagen, dass WIZARD’S BEARD eher eine Mischung aus Sludge, Stoner-Doom und BLACK-SABBATH-Metal spielen. Dabei benutzen sie ziemlich abgekickten Kreischgesang, an den man sich in Zusammenhang mit der gebotenen Musik erst einmal gewöhnen muss.

Die flotte Luzi gibt es rein musikalisch auf „Four Tired Undertakers“ definitiv nicht, sondern eher ist der Albumtitel Programm. Zwar wirkt die Musik nicht direkt müde, aber äußerst schwerfällig bzw. träge. Doom wird im Repertoire der Band groß geschrieben, ebenso wie der Begriff Stoner im Allgemeinen, wobei dieser Aspekt hier eher zur Auflockerung genutzt wird. Will man zwanghaft Vergleiche herbeireden würde ich EYEHATEGOD oder auch WALK THROUGH FIRE nennen, die in den langsamen Passagen auf ähnlichem Level arbeiten, den Rockaspekt allerdings komplett außen vor lassen.

Wer auf zugekreischten Stoner-Doom steht, der auch immer wieder im Sludge stöbert und sich nicht an der etwas einseitigen Gesangsleistung stört, dürfte hier das Richtige finden. Ich persönlich denke, dass mit etwas mehr Abwechslung am Mikro deutlich mehr hätte rausgeholt werden können. „Four Tired Undertakers“ ist somit unterm Strich ein durchaus nettes aber nicht zwingendes Album geworden.