Victory Records schicken den nächsten Brachial-Bolzen ins Rennen. WITHIN THE RUINS heißt die Band aus dem Bay-State Massachussets und wird selbstredend als die große neue Sensation angepriesen.
WITHIN THE RUINS haben sich, wie so viele andere, neue aufstrebende Bands vor ihnen, der technischen Variante des Metalcore verschrieben, mit vielen Stakkato-Riffs, wütendem Geschnaube, immer wieder durchschmimmernden fiedligen progressiven Gitarren-Licks, aber ohne herausragendes Songmaterial. Die Nummern klingen auf Dauer einfach zu austauschbar, auch wenn man mitunter bei der ein oder anderen Idee mal ein wenig aufhorcht, die Innovation, das wirklich Mitreißende ist auf „Creature“ (so der Albumtitel) eher Mangelware. Diese Art Sound ist sicherlich bisweilen interessant für beinharte Genre-Fans, doch selbst die sind von etablierten Genre-Kollegen höhere Qualität gewohnt.
Hätten sich WITHIN THE RUINS wenigstens daran versucht, ihren technischen Anspruch etwas vielseitiger zu gestalten, hätte daraus durchaus etwas werden können. Das Können kann man den Musikern auch hier nicht absprechen, es fehlen jedoch die kreativen Ideen, die die Songs irgendwie voneinander unterscheiden. Auch im großen Gesamtbild bleibt man irgendwie auf halber Strecke stehen, man ist weder wütend genug um den wilden Mob des Hörers grenzenlos zu erwecken, noch bietet man genügend stimmungsvolle Klangbilder, um zumindest mit dichter Atmosphäre zu beeindrucken. „Creature“ bietet also genau die Mankos, die mir schon seit Längerem den Spaß an vielen High-Tech-Extrem-Metal-Alben nehmen: Es wirkt wie hastig eingespielt, um der Metal-Welt mal zu zeigen, wie schnell und abgefahren man sich einen abfiedeln kann, ohne von dem, was man sich kompositorisch überlegt hat, wirklich überzeugt zu sein.
Sollte es auch Hörer geben, die den Anspruch über die Seele der Musik stellen (und davon gehe ich einfach mal aus), dürfen die sich unter Umständen angesprochen fühlen. Alle anderen beschäftigen sich besser mit essentielleren Releases.
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