Within Temptation - Black Symphony

Review

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Dass WITHIN TEMPTATION mittlerweile das nötige Budget zur Verfügung steht, um ihren symphonischen Gothic-Sound in ein makelloses Hochglanz-Gewand zu pressen, dürfte allgemein bekannt sein. Wenn man seinen Fans also nach jedem Album-Tour-Zyklus eine neue DVD präsentiert, darf man nicht weniger als ein rundum perfektes Produkt erwarten. Und tatsächlich gibt es an „Black Symphony“ eigentlich nichts zu bemängeln.
Im riesigen und mit 15000 Zuschauern an diesem Abend ausverkauften Rotterdamer „Ahoy“ spielten die Holländer zum ersten Mal live mit einem großen Orchester und Chor. Eigentlich ein schon lange überfälliges Experiment, das dem Bandsound einen ganz neuen Akzent verleiht und hervorragend zu den Kompositionen des Sextetts passt.

Natürlich kann bei der Umsetzung eines solch ambitionierten Vorhabens einiges schiefgehen. Hier zeigt sich jedoch die Reife und Professionalität aller Beteiligter. Band und Orchester harmonieren perfekt und erhalten jeweils die nötigen Freiräume, ohne dass dabei der enge Kontakt zueinander verloren ginge. Der Chor rundet mit passenden Hintergrundgesängen den Klang entsprechend ab.
Auch die Tonqualität, in der das Ganze eingefangen wurde, ist über jeden Zweifel erhaben. Natürlich wird die Stereo-Spur der vollen Klangtiefe nicht gerecht, der wahlweise in „Dolby Digital“ oder „dts“ genießbare 5.1-Surround-Klang weiß dagegen vollauf zu begeistern. Natürlich mag dem ein oder anderen das alles nicht dreckig genug klingen – derjenige dürfte um diese Band aber ohnehin einen großen Bogen machen.

Hinter dem Klang steht auch die Bildqualität nicht zurück. Abgesehen von einigen unruhigen Schnitten und kleinen, vermutlich absichtlich eingebauten Kamera-Wacklern überzeugt die Kameraführung und vermittelt einen guten Eindruck davon, mitten im Geschehen dabei zu sein. die gestochen scharfen Bilder konzentrieren sich natürlich stark auf die charismatische Sharon den Adel, die zwischen den Songs regelmäßig hinter der Bühne verschwindet, um von einem Rüschenkleid zum nächsten zu wechseln.
Diese optische Opulenz mag nicht jedermans Sache sein und so werden sich einige bestimmt auch an dem dramatischen, knapp zehnminütigen Chor/Orchester-Intro oder der 15-Meter-Schleppe stören, mit der Sharon im Anschluss die Bühne betritt. Auch die bei „Angels“ auf Stelzen über die Bühne stakenden Geflügelten passen hervorragend ins Bild und symbolisieren alles das, was man an dieser Band wahlweise lieben oder hassen kann.

Auf der Setlist finden sich neben unverzichtbaren Klassikern von „Mother Earth“- oder „Ice Queen“-Format auch viele Stücke vom jüngsten Studioalbum, „The Heart Of Everything“, die in der Live-Situation erfreulicherweise noch einmal enorm gewinnen. Für „What Have You Done“ holt man sich Gastsänger Keith Caputo (LIFE OF AGONY) leibhaftig auf die Bühne und mit Anneke van Giesbergen (ex-THE GATHERING) und George Oosthoek (ORPHANAGE) sind auch die anderen beiden Gäste absolute Volltreffer.
Zu den Highlights eines durchgängig starken Konzerts gehören die vier Stücke umfassende Akustik-Einlage in der Mitte des Sets, das großartig orchestrierte „The Promise“ und die beiden Evergreens „Mother Earth“ und „Ice Queen“. Am Ende überzeugt diese Show jedoch sowohl optisch als auch musikalisch auf ganzer Linie und bietet über mehr als zwei Stunden hinweg erstklassige Unterhaltung.

DVD 1 wird abgerundet von einigen Backstage-Impressionen und einer 20-minütigen Dokumentation über die Planung und Durchführung des „Black Symphony“-Konzerts. Leider wurden hierbei nur die holländischen Passagen mit englischen Untertiteln versehen. Angesichts des deutlichen, wenn auch sehr süßen Akzents und einigen leise genuschelten Passagen hätte man hier ruhig durchgehend Untertitel anbieten können, was zudem ein einheitlicheres Bild ergeben hätte.
DVD 2 enthält ein weiteres, zwölf Stücke umfassendes Konzert ohne Orchester aus dem „Beursgebouw“ in Eindhoven. Dieses kann weder optisch noch akustisch mit dem Haupt-Feature mithalten, transportiert aber in besserer Bootleg-Qualität ebenfalls ein hervorragendes Live-Feeling. Dazu gibt’s noch vier Musikvideos (drei davon mit zugehörigem Making-Of), erfreulich kurzweilige, von der Band selbst gefilmte Tour-Impressionen (ebenfalls mit dem bereits erwähnten Untertitel-Problem) und einige weitere kurze Berichte mit TV-Auftritten, einem Photoshooting und Orchesteraufnahmen.

Insgesamt haben WITHIN TEMPTATION hier also ein sehr unterhaltsames DVD-Paket gefilmt, dass es mit allen Extras auf eine Gesamt-Spielzeit von rund 6 Stunden bringt und trotzdem nicht so schnell langweilig wird. Fans der Band finden hier also eine qualitativ äußerst hochwertige Vollbedienung, die nur einige wenige vernachlässigbare Schönheitsmängel aufweist.

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28.09.2008

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