Within Silence - The Eclipse Of Worlds

Auf ihrem dritten Studioalbum bleiben WITHIN SILENCE ihrer bisherigen Marschroute treu und zelebrieren erneut ein Happy-Metal-Revival aller Trademarks der europäischen Spätneunziger-Power-Metal-Szene. „The Eclipse Of Worlds“ bringt nahezu perfekt all das zusammen, womit seinerzeit Bands wie EDGUY, HELLOWEEN, STRATOVARIUS oder RHAPSODY die Geister der Szenewächter spalteten. Gewürzt mit einer ordentlichen Portion Nostalgie, dürfte dieses süßlich-melodische Retrofest bei den einen ebenso wohlige Erinnerungen hervorrufen wie bei anderen heftigen Würgereiz.

Originalität ist nicht die Stärke von WITHIN SILENCE

Originalität ist also definitiv nicht die Stärke von WITHIN SILENCE. Dafür kann man den Slowaken immerhin gute handwerkliche Fähigkeiten und ein Händchen für eingängige Ohrwurmmelodien attestieren. Leider bleibt Sänger Martin Klein auch auf „The Eclipse Of Worlds“ eher blass und lässt das Charisma vermissen, welches die Frontmänner der genannten Vorbild-Bands allesamt aus der Masse hervorstechen ließ. In dieser Hinsicht ist die Weiterentwicklung seit dem 2015er Debütalbum „Gallery Of Life“ also eher in homöopathischen Dimensionen erfolgt und ein wenig spektakulärer Song wie das zum bierseligen Mitschunkeln animierende „Battle Hymn“ entpuppt sich bereits als kleiner Albenhöhepunkt.

Ansonsten sind es vor allem zwei weitere Stücke, die auf „The Eclipse Of Worlds“ besonders hervorstechen. Die ultrakitschige Ballade „Storyline“ ist in ihrem klebrigen Pathos nur schwer zu ertragen und säuselt sich mit möchtegern-melancholischen Worthülsen in die absolute Belanglosigkeit. Im Gegensatz dazu entpuppt sich das zölfminütige Abschluss-Epos „When Worlds Collide“ als ziemlich versöhnlicher Rausschmeißer, der die vorhandenen Stärken der Band effektiv bündelt und auf abwechslungsreiche, vielschichtige Weise präsentiert. Hier haben sich WITHIN SILENCE offensichtlich selbst die Zeit gegeben, einmal ganz unverkrampft, ohne externe Erwartungshaltung oder Hektik einen Song so auszukomponieren, wie er es verdient hat.

Dem musikalischen Einweg-Kuli geht die Tinte aus

Das übrige Songmaterial ist für sich genommen ganz ordentlich, entwickelt aber keinen dauerhaften Nachhall. Somit funktionieren WITHIN SILENCE als reine Gebrauchsmusik, kommen aber über den musikalischen Gegenwert eines billigen Kugelschreibers nicht hinaus: Als kostenloses Werbegeschenk gerne mitgenommen und im Alltag ziemlich praktisch, kann man eigentlich nie genug davon haben, bleibt die emotionale Verbindung hinreichend gering, dass man das Teil ohne zu zögern entsorgt, sobald ihm die Tinte ausgegangen ist.

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