Within Silence - Gallery Of Life

Review

Diabetiker, zückt schon mal die Insulinspritzen: Hier kommen die Slowaken WITHIN SILENCE mit ihrem Debüt „Gallery Of Life“, um Euren Blutzuckerspiegel in ungeahnte Höhen schießen zu lassen. Das Quintett zeigt sich beeinflusst von Bands wie THEOCRACY und SONATA ARCTICA, wobei auch HAMMERFALL und STRATOVARIUS gerne mal ein wenig um die Ecke zu schielen scheinen. WITHIN SILENCE sind wirklich bemüht, hochmelodische Kompositionen und eingängige Hooks zu kreieren. Und zumindest in dieser Hinsicht kann Vollzug gemeldet werden.

„Gallery Of Life“ ist ein typisches Power-Metal-Album. Die Riffs, die Melodien, die Hooks, der Gesang – das alles kennt man schon. Trotzdem haben WITHIN SILENCE hier einige recht unterhaltsame Hymnen kreiert, die durchaus für den ein oder anderen Gänsehautmoment sorgen. „Emptiness Of Night“ oder „Judgement Day“ bringen die Stärken der Slowaken auf den Punkt, während „Anger And Sorrow“ zeigt, dass die Band auch große Dramatik bieten kann.

Aber leider reicht das nicht, um vollends zu überzeugen. Wie bereits angedeutet, gibt es auf „Gallery Of Life“ nichts, was man nicht schon irgendwo gehört hat. Der Großteil der Songs ist einfach zu rund und dadurch zu harmlos geraten, um wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. „The Last Drop Of Blood“ und „Love Is Blind“ etwa haben mit viel zu kitschigen Melodien und einer etwas schlaffen Rhythmik zu kämpfen. Sänger Martin Klein erinnert ein wenig an Tobias Sammet, kann aber dessen Charisma nicht transportieren. Immerhin sorgt sein leichter Akzent für das ein oder andere Schmunzeln. Weniger schön sind dagegen die Growls von Gitarrist Richard Germanus. Die setzen so unregelmäßig ein und sind derart schlecht in Szene gesetzt, dass man sie bestenfalls als „nett gemeint“ bezeichnen kann.

„Gallery Of Life“ geht als Debüt in Ordnung. Dennoch reicht das nicht, um wirklich überzeugen zu können. Dafür müssen sich WITHIN SILENCE erst eine eigene Identität erspielen. Für die Zukunft kann man sich nur wünschen, dass die Slowaken etwas forscher und mutiger zu Werke gehen, „Gallery Of Life“ ist nämlich leider ziemlich farblos geraten. Power-Metal-Fans, die sich nicht am Zuckerguss stören, können die Scheibe dennoch gerne antesten.

23.04.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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