With The Dead - Love From With The Dead

Review

Review von Susanne Fuhs

Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels? Wenn es nach Lee Dorrian, Tim Bagshaw und den beiden Neuzugängen Leo Smee (CATHEDRAL) und Alex Thomas (BOLT THROWER)  geht, warten am Ende des Tunnels eher das genaue Gegenteil: absolute Finsternis. Oder, um es in ihren Worten zu sagen: „Das Licht am Ende des Tunnels entpuppt sich schlussendlich als ein brennendes Hochhaus, in den Ruinen die aktuellen Mächte tanzen.“

Alle Hoffnung wird ausgelöscht

Wenn es eine Vorgabe der Band gewesen sein sollte, dass „Love From With The Dead“ noch brutaler, noch sinistrer und noch unversöhnlicher werden sollte, dann haben sich WITH THE DEAD einen Einser mit Sternchen verdient. Das Zweitlingswerk arbeitet sich an der Ursprungsform des Dooms ab: hier verneigt man sich knöcheltief vor BLACK SABBATH, SAINT VITUS und ELECTRIC WIZARD, ohne diese zu kopieren. Lee Dorrian weißt schon, was er tut: erbarmungslos löscht er mit „Love From With The Dead“ das letzte Erglimmen der Hoffnung aus und hämmert uns Verachtung und die Sinnlosigkeit des Lebens ein.

Dorrian hierzu: „Wir wollten, dass unsere erste LP die härteste war, die wir jemals aufnehmen konnten. Das stellte uns natürlich vor folgendes Problem: Was machen wir nun? Wir nahmen uns vor, diese Scheibe noch härter zu machen, noch zerdrückender. Um so weit zu kommen, mussten wir selbst fast erdrückt werden.“ Er führt weiter aus: „Die letzten paar Jahren waren ziemlich zerstörend für unsere Seelen; es passierten einige verrückte Dinge in unser aller Leben und das hört man auf der Platte: Ich habe mich noch nie so desillusioniert gefühlt, nicht seit der ersten CATHEDRAL-Platte. Die Angst auf „Love From With The Dead“ ist real.“

WITH THE DEAD ist purer Nihilismus

Knapp sieben Songs verteilen sich auf „Love…“, einer zerstörerischer als der nächste. „Egyptian Tomb“, „Cocaine Phantoms“ und „Anmenia“ rütteln kräftig an den Trommelfellen, während „Reincarnation Of Yesterday“ gefährlich an Dorrians Stimmbändern arbeitet.

„Watching The Ward Go By“ beginnt fast verträumt, steigert sich aber in seinen knapp zehn Minuten ins Unermessliche. Der Closer „CV1“ ist eine 18 Minuten lange Hymne, die sich langsam, aber sicher in einen abgedrehten Spacejam verwandelt – und dabei keine Sekunde lang langweilig wird.

Lassen wir den Meister zum Abschluss nochmal selbst zu Wort kommen: „Wir sind eine Doom-Band, es gibt keinen Grund dazu, ruhiger zu werden. WITH THE DEAD ist purer Nihilismus oder gar nichts.“

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04.10.2017

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