Kein Cover

Witchunter - Crystal Demon

Review

Galerie mit 24 Bildern: Witchunter - Keep It True Rising III 2023

Der Name dieser Band aus der Region Abruzzen war mir zwar durchaus bekannt, wirklich beschäftigt hatte ich mich bisher mit dem Quartett aber noch nicht. Ein Fehler, wie ich nach dem Genuss des ersten Albums der Burschen gestehen muss.

Keine Ahnung, ob man in Italien mittlerweile den Musikunterricht umstrukturiert und eventuell semesterweise „Rockgeschichte“ oder dergleichen vorträgt, bei diesem Quartett macht es in der Tat den Anschein, als ob dem so wäre. Ich weiß, das klingt ein wenig utopisch, selbstredend könne man auch behaupten, WITCHUNTER wären einer Zeitmaschine entstiegen, kredenzen sie doch Sounds, die den Eindruck erwecken, als wären diese deutlich älter als die Musiker selbst.

Keine Ahnung, wie alt die vier Jungs tatsächlich sind. Sicher ist aber auf jeden Fall, dass „Psycho“ (Gesang), „Ace“ (Gitarre), „Chucky“ (Bass) und Schlagzeuger „Bos“ herrlich antiquierten NWOBHM servieren und diesen nicht nur ungemein authentisch zu intonieren wissen, sondern offenbar auch zu absoluten Kennern der Materie zählen, wie ich anhand der Referenzen feststellen durfte.

Der Vierer scheint sich durchaus mit okkulten Themen zu beschäftigen, was sich auch auf die Texte („Princess Of Hell“) niedergeschlagen hat. Keine Besonderheit mehr anno 2011, ich weiß, doch anstelle sich dabei mit den „üblichen Verdächtigen“ vergleichen lassen zu müssen, kommen mir dabei zuallererst WITCHFYNDE in den Sinn, und das ist bei Gott (?) keine üble Referenz. Weitere Reminiszenzen an die Szene zu Britannien in den frühen 80er Jahren stellen für mich das rotzige, mit TANK-Gedächtnisriff gesegnete „Over The Lightning“ sowie das an JAGUAR erinnernde „Speed Killer“ dar.

Geschmack beweist man auch mit der Auswahl der Coverversion, noch imposanter kommt jedoch die Umsetzung des alten TYGERS-OF-PAN-TANG-Gassenhauers „Hellbound“ daher. Respekt! Doch auch die weiteren Eigengewächse sind nicht von schlechten Eltern, wobei man neben britischen Inspirationen sehr wohl einen Bezug zu heimatlichen Klängen bemerkt. Auch diesbezüglich sei auf musikhistorisch wertvolle Referenzen verwiesen, so lassen die Jungs Erinnerungen an die frühen DEATH SS („The Breath Of Satan“) erkennen, während mich die namensgebenden Hit-Single „Witchunter“ dazu animiert, meine alten VANADIUM-Scheibletten aus dem Archiv hervorzukramen.

Interessiert? Klar doch, wer nicht. Allerdings ist Eile geboten, denn die Vinyl-Edition von High Roller Records ist auf 500 Exemplare limitiert.

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17.10.2011

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