Witchsorrow - No Light, Only Fire

Review

Schon auf „Witchsorrow“ (2010) und „God Curse Us“ (2012) huldigten WITCHSORROW aus dem südenglischen Hampshire ausführlich den Doom-Urvätern von BLACK SABBATH und späteren, sehr klassischen Genre-Vertretern á la SAINT VITUS. Jene Namen sind dann auf der bandeigenen Facebook-Page auch als Haupteinflüsse gelistet – zusammen mit der kurzen aber treffenden Soundcharakterisierung „Heavy Doom from Hampshire UK“. In diesem Sinne also: „Feel the doom“ und mit genau den richtigen Erwartungen vertiefen in Longplayer Nummer drei.

„No Light, Only Fire“ ist seinem Titel gemäß sehr lang und sehr düster. Acht Songs, fast alle mit der Doom-typischen massiven Überlänge, Riffing, so schleppend, dass man nach so manchem sekundenlang liegenden Akkord sehnsüchtig den nächsten Snare-Schlag erwartet, der die zähe Masse in einen nachvollziehbaren Takt gießt. Einen willkommenen Kontrast und das flackernde Feuer in der langen schwarzen Nacht bilden dazu die doch recht melodischen und seltenst wirklich rauen Vocals von jenem Herren an Mikrofon und Gitarre, der sich selbst Necroskull nennt. Oft bewegt Necroskull sich fast schon in Stoner-Gefilden, in „To The Gallows“, dem auch dank des treibenden Tempos wohl eingängigsten Albumsong, fährt er hingegen eine wirklich breite Stilpalette auf. 

Auf dem restlichen Album gestaltet sich die Suche nach hervorstechenden Ohrwürmern indes eher schwierig. „No Light, No Fire“ lebt, wie der meiste gute Doom-Metal, von seiner Atmosphäre und dem kraftvollen Sog, den die Musik auszulösen vermag. Oftmals werden die dumpfen Gitarrenriffs obendrein noch nachgesungen, um dem Hörer ja keinen melodiösen Ausweg aus der Verzweiflungsspirale zu bieten. „I’ve stopped hoping for everything to end. I can’t even hope for that anymore!“, erklärt Necroskull die vorherrschende Einstellung in der Musik und den Texten von „No Light, No Fire.“ Ewige Verdammnis, konsequent vertont. Kurz horcht man noch auf, wenn die „Four Candles“ für eine Minute ein schwaches akustisches Licht spenden, dann geht das Album mit dem 15-minütigen „De Mysteriis Doom Sabbathas“ auf die Zielgerade. Es ist eine lange und unwegsame Zielgerade und überhaupt: wer sagt einem, wo sich das Ziel in der ewigen Dunkelheit überhaupt befindet?

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10.09.2015

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