Witchsmeller Pursuivant - Manifest Of Evil

Review

Aus Belgien kommen WITCHSMELLER PURSUIVANT, deren Geschichte bis ins Jahr 1993 zurückreicht. Die Gruppe präsentiert auf ihrem nunmehr vorliegenden Drittwerk „Manifest Of Evil“ klassischen, sehr traditionellen Heavy Metal, welcher auch eine starke Doom-Schlagseite aufweist.

Die Songs klingen recht düster und werden technisch einwandfrei gezockt. Irgendwo zwischen alten IRON MAIDEN, MERCYFUL FATE und WITCHFINDER GENERAL liegt der oldschoolige Sound von WITCHSMELLER PURSUIVANT, welche damit wohl eher die Kuttenträgerfraktion ansprechen dürften. So gibt es zuhauf galoppierende Riffs, melodische Leads, angenehm pumpender Bass, mittelhohen, getragenen, manchmal beschwörenden Gesang, die Stücke pendeln zwischen Mid- und Uptempo.

Leider schafft es die Band nicht, aus dem durchschnittlichen Niveau heraus zustechen. Irgendwie klingt alles nicht nur altbacken (gewollt), sondern auch schon etwas abgenutzt und fast schon ein wenig ideenlos. Was aber schwerer wiegt, sind die teils nicht wirklich spannenden, vor sich hinplätschernden Kompositionen. Viele einzelne coole Riffs machen eben doch in der Summe nicht gleich ein geniales Album. Innovationen erwarte ich im Heavy Metal sicherlich nicht unbedingt, aber mitreißende Stücke, zu welchen man mit dem Bier in der Hand ordentlich abhotten möchte. Dies ist hier allerdings nicht allzu oft der Fall. Aufhorchen lassen noch der flotte Uptempo-Opener „In The Sweat Of Thy Face“, das treibende, gut arrangierte, mit wirklich tollem Soli versehene „Evil People“, welches in einer harten Version auch BEWITCHED gut stehen würde. Gerade der Refrain hier setzt sich im Hirn des Hörers fest, mehr Songs von der Sorte, und ich wäre hin und weg.

„Manifest Of Evil“ ist ein Album voll von altmodischem Metal, gekonnt gezockt und doch nicht durchgehend gut gerockt. Akzente setzen können WITCHSMELLER PURSUIVANT hiermit jedenfalls noch keine. Mittelprächtig.

20.02.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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