Witchskull - A Driftwood Cross

Review

WITCHSKULL stammen aus der australischen Hauptstadt Canberra. Eigentlich wollte das Stoner-Doom-Trio nach seinem zweiten Album „Coven’s Will“ die südliche Hemisphäre für ein paar Konzerte verlassen. „Es hat einfach nicht gepasst“, erklärt sich Schlagzeuger Joel Green. „Wir wollten ein richtig gutes Album schreiben. Da haben wir unsere Zeit lieber im Proberaum verbracht.“ Das Ergebnis ist „A Driftwood Cross“ und erscheint dieser Tage bei Rise Above Records.

Labelchef Lee Dorian hatte die Australier bereits für „Coven’s Will“ unter Vertrag genommen. Allein deswegen werden häufiger Vergleiche zwischen WITCHSKULL und seiner alten Band CATHEDRAL bemüht. Dies greift allerdings zu kurz. Zwar lässt sich in beiden Fällen als gemeinsamer musikalischer Vorfahr die Band BLACK SABBATH ausmachen, doch da hört es dann auch schon auf.

Denn WITCHSKULL pumpen nicht nur fette Stoner-Doom-Riffs aus den Boxen. Staubtrockener Desert Rock und spielfreudiger Heavy Metal haben ihre Spuren ebenso auf „A Driftwood Cross“ hinterlassen. Somit klingen WITCHSKULL, ähnlich wie THE SWORD in ihrer Frühphase, trotz der traditionellen Musikalität modern und offen. Zudem verbreitet die Musik eine dezente okkulte Atmosphäre, die aber weniger plakativ und selbstreferentiell, sondern gelöst und charmant wirkt.

WITCHSKULL entfalten auf „A Driftwood Cross“ eine hypnotische Wirkung

Dazu passt auch der lebendige Sound. „Wir haben darüber gesprochen, dem Album eine gewisse Live-Energie zu geben“, erklärt Joel. Zwar versprüht das Album nicht das Feeling einer großen Live-Show, doch es wirkt so nahbar und einnehmend, als könnte man den Musikern zusehen. Durch diese Intimität entfaltet „A Driftwood Cross“ eine hypnotische Wirkung, die in fast jedem Song von einem gelungenen Spannungsaufbau getragen wird.

WITCHSKULL bringen sich mit „A Driftwood Cross“ in Position, um bald ganz oben im Sub-Genre mitzumischen. Mit frischen Ideen und fetten Riffs platzieren sich die Australier genau in der Schnittmenge zwischen Stoner Rock und Doom Metal. Die okkulte Brise und die natürliche Coolness könnten zudem auch darüber hinaus Anziehungskraft entfalten. Die Extrastunden im Proberaum haben sich also gelohnt.

17.05.2020
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