Witchmaster - Kaźń

Review

Die Wörterbuch-App spuckt für den Titel des neuen WITCHMASTER-Albums „Kaźń” die Bedeutungen ‚Hinrichtung‘ und ‚Gemetzel‘ aus, und das ist genauso wenig subtil wie die darauf enthaltene Musik: Die Polen zelebrieren auf dem Album einmal mehr eine räudige Mischung aus Black und Thrash Metal. Oder um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: „Blut aus Schädeln schlürfend und die Knochen alter Götter nagend, hoffen wir, euch wieder enttäuschen zu können.“ Na dann.

WITCHMASTER zelebrieren auf „Kaźń“ eine räudige Mischung aus Black und Thrash Metal

Natürlich: WITCHMASTER sind alte Hasen in der Musikszene, und Bassist Reyash (ex-VADER) und Drummer Orion (BEHEMOTH) stehen für Erfahrung und Präzision gleichermaßen. Dennoch geht es bei der Umsetzung nicht darum, Schönheitspreise zu gewinnen, sondern es im Gegenteil so richtig fies krachen zu lassen. Entsprechend haben alle Gitarrensoli Ohrenquälerqualität, und Rückkopplungseffekte müssen auch immer mal wieder sein.

Trotz einiger Überschallattacken des Drummers und dem grundsätzlichen Mut zu Hässlichkeit sind aber einige der Riffs und Songs durchaus schmissig: Dafür steht beispielsweise der Opener „War Metal Haiku“, das zeitweise groovende „Alle gegen alle“ (Referenz an D.A.F.?) und der Titeltrack. Über Melodien und ähnlichen Schmuck am Nachthemd brauchen wir uns dennoch nicht zu unterhalten. Letztlich zählt die Wirkung, und die wird mit „Kaźń”, auch dank eines druckvollen Sounds, zweifellos erreicht.

01.02.2023

- Dreaming in Red -

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