Party am Ort der Gefallenen – WITCHFUCKER liefern mit ihrem Album „Afterhour In Walhalla“ den passenden Soundtrack! Dann hören wir doch mal, was nach der „Atomhure“ Sache ist!
„Afterhour In Walhalla“ – das neue Album von WITCHFUCKER
Die Karlsruher hatten „Afterhour In Walhalla“ im letzten Jahr Live aufgenommen und zunächst digital veröffentlicht. Inzwischen gibt es das in Eigenproduktion entstandene Album auch liebevoll aufgemacht als Vinyl. Das passt auch hervorragend zur hochwertig dargebotenen Musik, ein recht origineller Schmelztiegel aus Doom, Sludge, Stoner und Post Metal. Dazu einige Shoegaze- als auch Folk-Elemente. „Afterhour In Walhalla“ setzt da an, wo „Atomhure“ aufgehört hat, bringt die atmosphärischen als auch experimentellen Klangwelten von WITCHFUCKER aber auf höhere Ebenen.
Berührungsängste kennen WITCHFUCKER nicht, da spielt auch mal das Saxophon zu stimmungsvollem Doom, Flöte und Perkussion liefern folkige Klänge. Aber natürlich gibt es nach wie vor die harten, schweren Metal-Gitarren mit grollenden Lava-Riffs, den räudigen Gesang, dazu eine starke, intensive, weibliche Stimme, psychedelische Sounds, höllische Grooves. Die ersten beiden Titel „Surfing Skeleton Undead“ und „God Is Nature, God is Dead“ verweben dynamisch langsame, atmosphärische und besinnliche Momente mit lauten, intensiven Ausbrüchen, cleanen weiblichen Gesang mit harscher männlicher Stimme. „Verlust“ ist dreckiger, Sludge, Doom, die Soundwand massiv, das Schreinen kraftvoll, befreiend. Mit „Green Table“ wird es instrumental epischer, während „Warsong“ wieder Richtung Psychedelic Rock geht und das astrale, dunkle „Intergalaktische Mondzuckerpiraten“ Space Rock bietet. All das geschickt miteinander harmonisch verwoben für ein in sich stimmiges, geschlossenes Gesamtbild. Und dazu noch mit ganz eigenem Charme. Die ganz großen Momente fehlen noch, aber das ist schon wirklich gut. Der Underground lebt!
Gefällt mir tatsächlich richtig gut. Als ob eine BM- und eine Krautrockband zusammen jammen, ohne sich in langweiligem Gegniedel zu verlieren. Sound ist auch absolut passend. Und für die Originalität und das Saxophon gibt’s noch ein Pünktchen obendrauf. Momentan gibt’s alle Platten der Band zum name-your-price bei Bandcamp, auch die ganz aktuelle von 2021.