Witchery - Witchkrieg

Review

Und wieder sind mehrere Jahre ins Land gegangen, bis die Allstar-Kombo WITCHERY sich mit einem neuen Output zurück meldet. Nach “Don’t Fear The Reaper” 2006, für das sich die Schweden immerhin fünf Jahre Zeit gelassen hatten, sind sie nun, weitere vier Jahre später, endlich bereit, uns mit Unterstützung von Neu-Fronter Erik “Legion” Hagstedt (ex-MARDUK) und jeder Menge Gastmusikern eine neue Blackened Thrash-Granate um die Ohren zu ballern.

Und sofort treten WITCHERY das Gaspedal ohne Kompromisse bis zum Anschlag durch und erreichen mit dem Opener “Witchkrieg” sogleich Höchstgeschwindigkeit. Legions Shouts, nicht ganz so aggressiv wie einst bei MARDUK, harmonieren optimal mit dem brutalen, schnellen Riffing und der angenehmen Portion Groove, die erstmals ihren Weg auf ein WITCHERY-Album findet. Als Gast Nummer eins Kerry King (SLAYER) noch die Saiten aufheulen lässt, ist der erste Hit des Albums geboren. Leider ist der Titeltrack jedoch nicht in bester Gesellschaft, denn dessen Qualität können die nächsten, vorrangig im Midtempo angesiedelten Stücke einfach nicht halten. Zwar schleichen sich hier und da fesselnde Passagen ein und die weiteren Gast-Soli von Hank Shermann (MERCYFUL FATE), Gary Holt und Lee Altus (EXODUS), Andy LaRocque (KING DIAMOND) und Jim Durkin (DARK ANGEL) reißen den Gesamteindruck um einiges nach oben, doch ansonsten reihen sich die relativ gleichförmigen und oft zu energielosen Kompositionen fast durchgängig im Mittelfeld ein. Nur wenn WITCHERY das Tempo mal ordentlich anziehen, wie bei “The Reaver” oder dem finalen “Witch Hunter”, macht die Platte richtig Laune.

“Witchkrieg” ist keineswegs schlecht, technisch auf sehr hohem Niveau, top produziert und wartet mit einigen interessanten Parts und Arrangements auf. Nur für mich persönlich ist das Album etwas enttäuschend, denn es fehlt den meisten Kompositionen einfach an Würze und Durchschlagskraft, sodass auch nach mehreren Durchläufen nicht viel hängen bleibt. Pflichtkauf ist die Scheibe also nicht, Reinhören schadet aber sicher nicht.