WITCHERY haben sich nach dem Doppelschlag aus „In His Infernal Majesty’s Service“ und „I Am Legion“ mal wieder die gewohnten fünf Jahre Zeit gelassen, um neue Musik einzutrümmern. Line-up-technisch hat sich dabei nicht viel getan. Die Besetzung stimmt weitestgehend mit der aus 2016 überein. Nur Victor Brandt am Bass ist neu dabei, der unter anderem auch den Livebassisten für DIMMU BORGIR mimt.
WITCHERY machen da weiter, wo sie aufgehört haben
Bei elf Songs und gerade mal 35 Minuten Spielzeit bleibt nicht viel Zeit für ein großes Intro oder viel Pomp drumherum, WITCHERY prügeln mit „Witching Hour“ direkt los. Danach geht es in den Folgetracks erst einmal ein bisschen gemäßigter zur Sache. Angenehm fällt die druckvolle und zeitgemäße, aber auch nicht zu klinische, eher etwas raue Produktion auf. Der Mittelteil nach dem teildeutschen Intro „Er steht in Flammen“ nimmt mit „Popecrusher“ wieder an Fahrt auf. Als wirklich stimmiger Stampfer entpuppt sich „Left Hand March“, das aber kein ENTOMBED-Gedächtnisstück ist.
Richtig Spaß macht das flotte „Churchburner“, bevor das Album wieder ein wenig den Fuß vom Gas nimmt. Zwar ist Abwechslung im Gesamtkonzept nichts Schlechtes, die wirklich großen Highlights bringen WITCHERY zumindest anno 2022 aber im Uptempo, auch wenn das zeitweise schon fast an klassischen Heavy Metal erinnernde „Crucifix And Candle“ mit einem sehr versöhnlichen Solo daherkommt.
„Nightside“ – ein netter Snack für Zwischendurch
Hat unser Redaktionsurgestein Herr Möller bei „I Am Legion“ noch gemunkelt, ob es sich möglicherweise auf Grund des kurzen Zeitraums zwischen den beiden Releases um einen Schnellschuss handeln könnte, so ist das bei „Nightside“ wegen der langen Pause, die danach folgte, nicht möglich. Erneut haben WITCHERY einige richtig gute Stücke zusammen mit ein paar verzichtbaren auf einen Silberling gebannt. Insbesondere die kurzen, dreckigen Brecher kommen richtig gut an. Doch eine absolut stimmige Kohärenz wie zu Zeiten von „Don’t Fear The Reaper“ erreicht die Band nicht. Genrefans werden aber erneut zufrieden sein.
Century Media = kein Bandcamp
Century Media = schlechte Vinyl Qualität (schon öfters erlebt z.B. bei der aktuellen Napalm Death, Voivod…)
Century Media = somit kein Support möglich, schade