Auf dem dritten WITCH VOMIT-Album „Funeral Sanctum“ vermählt sich die schöngeistige Ader von AUTOPSY mit der Geschmeidigkeit von ENTOMBED, dem Feingefühl von BOLT THROWER und der Lebensfreude von DISSECTION. Übersetzt bedeutet das: Ranzige Leichenhallenriffs und Rülps-Einlagen aus der versifftesten Höllenkloake treffen auf schartiges Gerödel und nackenbrechenden Artilleriebeschuss. Aufgebrochen wird das faulige Geballer dabei regelmäßig von eisigen Leads schwedischer Bauart. Das ist zwar oldschool as Fuck, wurde in diesem Mischverhältnis aber zumindest noch nicht komplett zu Tode genudelt und macht auf Anhieb Laune.
Ein Sturm aus Leichenteilen, Reflux und Schrapnell
Eine gewisse Originalität kann man WITCH VOMIT also nicht absprechen, dennoch nutzen die Amis den durch Bretter wie „Serpentine Shadows“ oder das breaklastige „Black Wings Of Desolation“ gewonnenen Rückenwind nicht vollends aus. Die kurze Spieldauer verhindert Längen, hier und da dürften die Kotzhexen ihr Material aber gerne noch etwas griffiger ausgestalten und die Anflüge von Melodie noch stärker in den Fokus nehmen, anstatt einem die oben genannt Vermengung von Stilen in einem maximal hektischen Sturm aus gefrorenen Leichenteilen, Reflux und Schrapnell entgegen zu göbeln.
Als kleine Schlachtplatte für Zwischendurch taugt „Funeral Sanctum“ aber in jedem Fall und wer total auf Oldschool-Geschrote abfährt, darf gerne noch ein Pünktchen draufschlagen. Ich brauch jetzt jedenfalls erstmal ein Magenbitter.
Hab schon Gartenhäuschen gesehen, die solider zusammengezimmert waren als das hier. Spaß beiseite. Fand ich die „Bottomless Grave“ immerhin noch einigermaßen mittelprächtig, aber irgendwie charmant, ist das hier schon eher das musikalische Äquivalent zur 5-Minuten-Terrine: absolut dünn und fad. Exemplarisch dafür stehen Titel wie „Endless Fall“ oder „Blood of Abomination“, wo praktisch ein Riff/“Melodie“ über die 2-3 Minuten durchgenudelt wird. Kein vernünftiges Break, Tempowechsel oder Variation, einfach stumpfe Wiederholung. Dazu noch diese drucklosen Vocals und furchtbaren Blasts und weil das noch nicht ausreicht, wurde noch auf jegliches Timing geschissen. Alles einzeln für sich genommen wär vermutlich verschmerzbar, aber die geballte Ladung von allem macht die Platte für mich zu ner extrem ranzigen Angelegenheit. Umso verwunderlicher, dass Witch Vomit eines DER Zugpferde im Hause 20BS ist, dabei sind selbige in meinen Augen eine der schwächsten Kapellen im Line-up… Offenbar hören da manche was raus, das mir verborgen bleibt. Sei jeden vergönnt, ich persönlich bleib bei Slimelord oder Apparition und überlasse witch vomit den Liebhabern.
Rumplig produzierter Death Metal mit einwandfreien Headbangingriffs und Anleihen aus schwedisch melodischem Black Metal. Sowas kriegt mich einfach.
Vorkommentator liegt falsch.
7,5/10 ez.
Nö, er liegt absolut richtig. Erstens, weil persönlicher Geschmack und so und zweitens, weil die Platte genauso beschissen ist, wie der Vorgänger.
Was auch immer das heißen soll 😂.
Ich habs sogar versucht zu googlen und bin auch nicht schlauer geworden 😀
Beschissen ist aus meiner Sicht sicherlich eine zu harte Beschreibung da durchaus solide gemacht. Aber stimmt schon, das ist wirklich ziemlich dünn und fad. Und ja, der Gedanke, dass es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, dass 20BS selbst genug Bands im eigenen Roster hat, die Witch Vomit problemlos in den Schatten stellen, kam mir auch recht schnell…
Ihr habt mich neugierig gemacht – da so polarisierend –
also ich kann gar nix mit anfangen und auch gar nicht bewerten, ich halte das schlichtweg gar nicht aus komplett durchzuhören.
Ist nicht meins:)
Kurz und knackig. Bitte mehr davon, wenn das nächste mal noch mehr hier und da an den Ecken gefeilt wird kann es nur noch eine 9+ geben.