Witch Vomit - Funeral Sanctum

Review

Auf dem dritten WITCH VOMIT-Album „Funeral Sanctum“ vermählt sich die schöngeistige Ader von AUTOPSY mit der Geschmeidigkeit von ENTOMBED, dem Feingefühl von BOLT THROWER und der Lebensfreude von DISSECTION. Übersetzt bedeutet das: Ranzige Leichenhallenriffs und Rülps-Einlagen aus der versifftesten Höllenkloake treffen auf schartiges Gerödel und nackenbrechenden Artilleriebeschuss. Aufgebrochen wird das faulige Geballer dabei regelmäßig von eisigen Leads schwedischer Bauart. Das ist zwar oldschool as Fuck, wurde in diesem Mischverhältnis aber zumindest noch nicht komplett zu Tode genudelt und macht auf Anhieb Laune.

Ein Sturm aus Leichenteilen, Reflux und Schrapnell

Eine gewisse Originalität kann man WITCH VOMIT also nicht absprechen, dennoch nutzen die Amis den durch Bretter wie „Serpentine Shadows“ oder das breaklastige „Black Wings Of Desolation“ gewonnenen Rückenwind nicht vollends aus. Die kurze Spieldauer verhindert Längen, hier und da dürften die Kotzhexen ihr Material aber gerne noch etwas griffiger ausgestalten und die Anflüge von Melodie noch stärker in den Fokus nehmen, anstatt einem die oben genannt Vermengung von Stilen in einem maximal hektischen Sturm aus gefrorenen Leichenteilen, Reflux und Schrapnell entgegen zu göbeln.

Als kleine Schlachtplatte für Zwischendurch taugt „Funeral Sanctum“ aber in jedem Fall und wer total auf Oldschool-Geschrote abfährt, darf gerne noch ein Pünktchen draufschlagen. Ich brauch jetzt jedenfalls erstmal ein Magenbitter.

03.04.2024

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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