Witch Vomit - Buried Deep In A Bottomless Grave

Review

Soundcheck August 2019# 23

Unter Anstandsgesichtspunkten ist es unmöglich, WITCH VOMIT und „Buried Deep In A Bottomless Grave“, die Lobpreisung zu verwehren. Diese Band heißt Hexenkotze.
Unnötig, tendenziell erniedrigend gar ist alles Folgende und ein (eigentlich windelweiches) Einknicken angesichts der bedauerlichen Erosion eines Wertekanons innerhalb der Szene. Wenn das Selbstverständliche der Erklärung bedarf, wenn der Instinkt nicht mehr greift und die Substanz des Genres verneint wird, dann bedarf es allerdings besonderer Maßnahmen.
Und so wird „Buried Deep In A Bottomless Grave“ eben schamesrot eine mickrige Rezi um den beeindruckend verfaulten Hals gehängt. Würdelosigkeit hin und Überflüssigkeit her.

„Buried Deep In A Bottomless Grave“ ist ein Death Metal-Album

Aspekte, die vorbehaltlos für „Buried Deep In A Bottomless Grave“ sprechen, sind also folgende:

1. WITCH VOMIT erfinden das Genre mit ihrem zweiten Werk nicht neu.

2. WITCH VOMIT halten sich nicht mit Albernheiten auf.

3. WITCH VOMIT entscheiden sich nicht zwischen schwedischem Gitarrenton und amerikanischem Gemetzel, sondern für beides. Es sind ja auch nicht entweder INCANTATION und EXHUMED cool oder DISMEMBER und GRAVE.

4. Die Melodien sind böser als zahlreich.

5. Die Soli sind Thrash.

6. Die Growls sind tief. Verstehen tut man sie nur mit dem Herzen.

7. Pig Squeals? Deine Mudder.

8. WITCH VOMIT heißen Filth, C. L., J. G. und Tempter. Aber ihre richtigen Namen sind Cranium Crushing Gore Fucker, Corpse Whisperer, Meathooks Of Doom und Evil Spells / Screams From Below.

9. Das Artwork der Platte stammt von Mighty Matt Stikker.

10. „Buried Deep In A Bottomless Grave“ ist kürzer als eine halbe Stunde.

11. Nicht nur die ultralässige Schlinger-Gitarre in der zweiten Hälfte von „Despoiled“ passt perfekt zum morastig-schweren, tödlichen Gesamteindruck der Platte und Gleiches gilt auch nicht nur für das gemein walzende Instrumental „Squirming In Misery“.

12. Guts, Grave, Tomb, Misery, Bodies. Alle da.

WITCH VOMIT sind eine Death Metal-Band

Begrüßenswert bis existenziell notwendig wäre es also, WITCH VOMIT die gebührende Lobpreisung zukommen zu lassen. Doch das wurde ja bereits erwähnt. Diese Band, sie heißt wahrhaftig Hexenkotze.

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22.08.2019

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3 Kommentare zu Witch Vomit - Buried Deep In A Bottomless Grave

  1. ClutchNixon sagt:

    Herrlich verklausuliert formuliert wie immer, Herr Protzak, allerdings ist die Mucke, respektive der hier vorgestellte Song, wirklich mal fürchterlicher Schrott, aber das 20 Buck Spin, New Standard Elite und Co mittlerweile alles signen, was seit zwei Monaten die Klampfe, oder Sticks in den Hipstergriffeln hält, ist bezeichnend für den baldigen Untergang dieser unsägliche Retrodeathwelle. Klar, die Geschmäcker unterscheiden sich, aber DAS hier KANN mann doch gar nicht gut finden. Diese ganze Incantation, Autopsy, Grave Verehrung geht zumindest mir einfach nur noch auf den Sack.

    ps:‘ Die Melodien sind böser als zahlreich.‘ Herrlich!

    1. Nether sagt:

      Aber, aber, Herr Nixon!
      Dass man das gut finden kann, beweisen schon obiges Review und eine 8,5er Wertung im Deaf Forever.
      Das Album ist mir persönlich (noch) unbekannt. Daher kann ich meinen Senf noch nicht dazu ablassen.
      Geh ich von obigem Video aus, ist mir der Sound auch allemal lieber, als die drölfzigste leblose und ewig gleich klingende „Tacker“-Produktion, die momentan so angesagt sind.

      1. ClutchNixon sagt:

        Türlich gibt es genug Scheißproduktionen beider Enden des Genrespektrums, aber warum eine Snare 2019 wie ne Rassel aus der musikalischen Früherziehung klingen soll, erschließt sich mir einfach nicht, vom total übersteuerten Gesamtsound ganz zu schweigen. Wie immer und um wessen Willen auch immer, ist es jedem unbenommen, derlei Gerumpel gut zu finden. Dennoch: Warum nehme ich heute ein Album auf, für dessen digital reproduzierten Achtspur Sound man sich bereits Anfang der Neunziger geschämt hätte? Wahrscheinlich bin ich einfach zu jung um die Anfänge dessen, was Death Metal für viele heute wieder ausmacht, damals verinnerlicht zu haben und alt, um es nicht müde zu werden, die Vorzüge der gut produzierten, aber ab ’93 wenig populären zweiten Welle zu preisen. Auf ewig das mittlere Kind. Auch mit Ende dreißig…. Rumpel!