Die europäische Power-/Melodic-Metal-Szene der Neunziger wurde von simplen Kinderlied-Melodien, Keyboard-lastigen Weichspüler-Sounds und einer ordentlichen Prise Kitsch dominiert. Doch was mancher bereits überwunden wähnte, kehrt nun in Gestalt der Ungarn WISDOM zurück, die mit „Marching For Liberty“ ihr drittes Full-Length-Album veröffentlicht haben.
Innovation sucht man hier wahrlich vergebens. Doch lässt man sich auf diese Prämisse ein, muss man anerkennen, dass WISDOM ihre Sache wirklich ordentlich machen. In der Tradition von bombastreduzierten RHAPSODY (OF FIRE?), FREEDOM CALL oder älteren STRATOVARIUS finden sich hier elf Songs plus Intro, von denen eigentlich nur der abschließende Titelsong merklich über die 4-Minuten-Marke hinausschießt. Komplex verschachtelte Kompositionen sollte man also nicht erwarten, vielmehr sind bewährte Strophe/Refrain-Schemata ohne Experimente angesagt.
In ihrer Kompaktheit steckt die eigentliche Stärke der Kompositionen. So erlaubt sich „Marching For Liberty“ keine echten Durchhänger und bietet erfreulich kurzweilige Unterhaltung. Gleichzeitig mangelt es aber an Highlights und Passagen, die dauerhaft im Gedächtnis hängenbleiben könnten. Die Langzeitwirkung fällt also eher begrenzt aus, dennoch ist „Marching For Liberty“ für einige unterhaltsame Stunden gut – insbesondere wenn man wider Erwarten dem Power Metal der Neunziger Jahre hinterhertrauern sollte.
Ähääääämmm.
Die Band nennt sich laut Cover wohl „Wisdom“ und nicht „Wizard“…
„Wizard“ sind die-deutschen-Manowar *gg*
Ach verdammt, du hast natürlich recht. In meinem Hirn werf ich die beiden Namen grade ständig durcheinander. Sorry dafür und danke, dass du mich auf den peinlichen Fehler aufmerksam gemacht hast, ist korrigiert. 🙂