Wisborg - From The Cradle To The Coffin
Review
Zugegeben, Gothic Rock ist nun eigentlich gar nicht meine Baustelle. Aber man soll den Blick ja bekanntlich auch einmal über den Tellerrand schweifen lassen. In der Regel kehrt man frustriert zurück, da es rein geschmacklich einfach nicht passen will. Bei WISBORG sieht es dagegen etwas spannender aus – auch weil „From The Cradle To The Coffin“ eine breitere stilistische Bandbreite zu bieten hat.
„From The Cradel To The Coffin“ ist mehr als reiner Gothic-Rock
Das Duo aus Hannover hat schon gewaltig Staub in der dunklen Szene aufgewirbelt. Die Begründung dafür liefert jetzt auch ihr zweites Album. Eine gut arrangierte Mischung aus Gothic-Rock, Post-Punk, Dark Wave und auch der einen oder anderen harten Gitarre. Dazu gesellen sich Synthies und die rauchig-angenehm tiefe Stimme von Konstantin Michaely, die zum größten Aushängeschild WISBORGS zählen dürfte. Insbesondere dann, wenn sich das Gesamtbild von tanzbaren Rythmen hin zur gefühlvollen, langsamen Seite entwickelt, präsentiert das Duo seine Stärken.
So zählt das von einem dramatischen Spannungsaufbau, Synthies und vor allem Michaelys Stimme dominierte „The Reaping“ zu den klaren Highlights der Platte. Dass „From The Cradle To The Coffin“ aber auch anders kann, zeigt beispielsweise „Beautiful & Broken“, dessen angestaubter Retro-Charme den Hannoveranern ebenfalls gut zu Gesicht steht.
WISBORG verströmen Retro-Charme
Heimisch fühle ich mich bei WISBORG natürlich nicht. Doch der Ausflug in fremde Genre-Welten hat gezeigt, es gibt einiges zu entdecken. „From The Cradle To The Coffin“ spielt mit verschiedensten Klangfarben, ohne dabei das eigene Gesicht zu verlieren. Gleichzeitig hängt dem Material ein rauchig-staubiger Zeitgeist an, der sich etwas aus der Moderne zurückzieht und an ältere Soundtracks erinnert. Glückwunsch an WISBORG zu einem der deutlich interessanteren Alben eines Genres, für das ich sonst meist nur ein müdes Lächeln übrig habe.
Wisborg - From The Cradle To The Coffin
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Darkwave, Gothic, Gothic Metal, Gothic Rock |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | |
Release | 29.03.2019 |
Label | Danse Macabre |
Trackliste | 01. Danse Macabre 02. Spirits That I Called 03. Don't Dig Deep In The Shallow 04. The Reaping 05. Vanitas 06. Blood Is Life 07. Beautiful & Broken 08. Sardonic Laughter Of Doomed Lovers 09. Apocalypse 10. Cruelty Of Time |