Wirksystem - Der Himmel Brennt

Review

Wirksystem sind frisch, Wirksystem sind kritisch, Wirksystem sind deutsch und Wirksystem sind vor allem umsonst. Schlagen Sie jetzt zu – nur solange der Vorrat reicht. Und der wird reichen, da dieses Werk kostenlos und komplett in digitaler Form auf der Homepage der Band zum Herunterladen bereitgestellt wird. Dies ist „der Ansatz des Weges nach oben, ohne die Hilfe einer Plattenfirma.“
Da verzeiht man auch schon mal, dass der Opener „Schmerz lass nach“ sich dreist an einem Soulfly-Riff bedient und der cleane Gesang zu Beginn nicht wirklich den sattelfestesten Eindruck macht. Doch der Song entwickelt sich, baut verschiedene Elemente neben der Gitarre ein, auch eine Frauenstimme wird dezent integriert und steht somit der im weiteren Verlauf verzerrten Stimme der Sängers, die ihm deutlich besser steht, sehr gut. Phrasen wie „ich liebe das Leben“ oder ein peinliches „uh, ah“ machen das Album inhaltlich auf der einen Seite zwar irgendwie naiv doch auf der anderen Seite auch grundehrlich und unverfälscht, passend dazu die individuell aufgebauten Strophen in Kombination mit den eingängigen Refrains („Ein Teil“, „Der Himmel Brennt“), in denen auch kindliche Melodien neben Gitarrenriffs nicht fehlen dürfen. Von der härteren Sorte taucht leider nur das Ministück „Nicht Nochmal“ auf – davon hätte man sich mehr gewünscht.
Schwere oder vollendet perfekte Kost darf hier nicht erwartet werden, doch sollte man zumindest die musikalische Mischung aus deutschem Nu Metal und Crossover antesten, alleine schon aufgrund der ehrlichen Einstellung von WIRKSYSTEM, doch auch, weil einige Songs überzeugen. Neben „Der Himmel Brennt“ stehen die anderen sieben Alben ebenfalls zum Download auf der Homepage bereit.

04.02.2005
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