Besser kann man Namedropping kaum betreiben: WINTERS BANE können sowohl mit dem Sänger angeben, den sie mal hatten als auch mit dem, den sie jetzt haben. Ersterer hört auf den Namen Tim Owens und empfahl sich dereinst bei JUDAS PRIEST für höhere Weihen. Alexander Koch, der Zweitgenannte, war unter anderem bei POWERGOD aktiv (und konnte bei der Band mit seinen Vocals auf „That’s Metal Lesson 1“ mächtig punkten) und lässt seine Stimmbänder nun auf „Redivivus“ vibrieren. Und das macht er wie gewohnt erstklassig. Der Mann hat eine angenehme Stimme, Power und ein unwahrscheinlich großes Spektrum und wertet das insgesamt eher mittelmäßige Songmaterial deutlich auf.
Und damit wären wir auch schon beim Knackpunkt dieses Albums: die meisten Tracks können trotz guter instrumentaler Fertigkeiten und Riffs nicht wirklich zünden und liefern nichts, das im Ohr des Hörers verweilen mag. WINTERS BANE sind heutzutage erschreckend austauschbar, obwohl die Band angenehm klischeefrei musiziert und sich an typisch amerikanischem Power Metal der Marke VICIOUS RUMORS, METAL CHURCH, ARMORED SAINT oder auch OVERLORDE orientiert. Ein Dampfhammerriff alleine reicht einfach nicht, die großen Hooklines machen diese Art von Musik aus, und von denen sind einfach zu wenige auf „Redivivus“ zu finden (‚The World‘, das etwas kitschige ‚Catching The Sun‘, ‚Burning Bridges‘, ‚Waves Of Fury‘).
Wer also mit einigen guten Riffs, tollen Vocals und rasanten Soli schon zufrieden ist, der greife beherzt zu, alle anderen suchen sich lieber Platten von Bands, die in Sachen Songwriting versierter sind.
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