Winterfylleth - The Divination Of Antiquity

Review

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Obgleich die Briten WINTERFYLLETH mit ihren ersten drei Alben ein gutes Werk nach dem anderen vollbrachten, zeichneten sich mit dem dritten Album „The Threnody Of Triumph“ erste Ermüdungserscheinungen ab. Der Stil der Band ist eben noch nie besonders innovativ gewesen, und auf besagtem Album kam noch ein „Das haben sie doch schon mal so gemacht“-Effekt dazu. Nun steht mit „The Divination Of Antiquity“ das vierte Album an, und auch hier kann man nicht sagen, dass WINTERFYLLETH das alte Erfolgsrezept grundlegend verändert hätten. Aber man kann sagen, dass sie die Qualität der einzelnen Zutaten erhöht haben. Dabei ist ein Album herausgekommen, das zunächst ein angenehm bekanntes und heimeliges Gefühl weckt, und anschließend Song für Song seine Besonderheiten preisgibt. Ein Album, das locker als das beste der Band gelten kann.

Konkret heißt das, dass „The Divination Of Antiquity“ ein WINTERFYLLETH-Album durch und durch ist. Sofort ist diese einmalig dichte Atmosphäre zu spüren, die den großen Pluspunkt auf allen vorangegangenen Alben der Briten darstellte. Auch stilistisch ist die Band beim Altbekannten geblieben: nordischer Black Metal trifft auf dezent eingesetzte Folk-Elemente und ein schier unglaubliches Händchen für Melodie. Nein, WINTERFYLLETH machen auf Album Nummer vier nichts Neues. Aber sie machen das, was sie schon immer gemacht haben, noch ein Stückchen besser als zuvor. „The Divination Of Antiquity“ ist voller Melodien, die durch Mark und Bein gehen und Gänsehaut auslösen; voller Momente, die ohne Ende rühren. Dazu ist das ganze Album gespickt mit einer zwar melancholischen, aber nichtsdestotrotz positiv anmutenden Stimmung.

Nicht zuletzt diese Stimmung, die sich von Anfang bis Ende durch das Album zieht, ist dafür verantwortlich, dass „The Divination Of Antiquity“ den Hörer ganz am Anfang an den Eiern zu packen und erst ganz am Ende wieder loszulassen vermag. Aber auch die einzelnen Songs tragen ihren Teil dazu bei: Der geniale Opener und Titeltrack ist nicht wie so oft das Beste am ganzen Album, sondern deutet nur an, was da noch kommen wird. Das darauffolgende „Whisper Of The Elements“ ist in dieser Art von Black Metal an Dynamik und Musikalität nahezu unübertroffen. Und wer bei „A Careworn Heart“ keine Gänsehaut kriegt, der ist gefühlskalt. Punkt.

Es lässt sich so weitermachen: das wahnsinnig intensive „Over Borderlands“, das im Kontext des Albums ungewohnt harte und kantige „Foundations Of Ash“, der Rausschmeißer „Pariah’s Path“. Kein Song auf „The Divination Of Antiquity“ ist nicht auf irgendeine Weise groß, und das macht auch dieses Album so groß. Abgesehen von STILLAs „Ensamhetens Andar“ toppen WINTERFYLLETH mit „The Divination Of Antiquity“ alles andere, was dieses Jahr bisher im melodischen Black Metal passiert ist. Großartig! Superlativ!

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30.09.2014

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