Winterdome - Weltendämmerung

Review

Es ist eine Mischung aus Hörbuch und Metal/Rock-Album, was uns die bereits 1996 gegründeten WINTERDOME auf „Weltendämmerung“ präsentieren. Es handelt sich hierbei um ein Konzeptalbum über die schicksalhafte Geschichte des dunklen und mächtigen Volkes der Elasaj, welche von ihren Göttern aus ihrem Land Elassaan, in welchem ewiges Zwielicht herrscht, verbannt wurden, sowie deren Helden und Titelfigur Ashaj, welcher für die Rückkehr in die ferne Heimat kämpft. Man merkt dem deutschen Werk gleich an, wie viel an Arbeit in die Geschichte hinein geflossen sein muss.

Die Umsetzung der Hörspiel-Passagen mit Songs erscheint meist auch gelungen. Die beiden Elemente wurden immer voneinander getrennt, Erzählungen wechseln sich mit Musik ab. Musikalisch bieten WINTERDOME eine Mischung aus recht organischem und atmosphärischem Gothic Metal, melancholischen Metalballaden und Mittelalterrock, einige Vergleich lassen sich zu HAGGARD und MY DYING BRIDE ziehen, wobei zumindest das unglaublich hohe Niveau und die Qualität der Letztgenannten zu keiner Zeit erreicht werden kann, davon sind WINTERDOME (noch) weit entfernt. Aus musikalischer Sicht finden sich keinerlei Innovationen, wobei sicherlich das Konzept selbst und die Herangehensweise doch recht Eigenständig sind. Durch den stets von teilweise recht langen Erzählungen unterbrochenen Songfluss bleibt die Spannung der Geschichte ein wenig auf der Strecke, weniger wäre hier vielleicht doch mehr gewesen. Die Erzählpassagen von Bernd Seestädt werden in ruhiger und markanter Stimme transportiert, hinzu kamen Hintergrund- und Naturgeräusche wie Sturmböen, Kirchenglocken und sphärische Keyboards. In den Stücken selbst herrschen meist Growling aber auch klarer, etwas emotionsarmer Gesang, ab und an auch mal mit weiblicher Begleitung von Geigerin Lisa Hinnersmann. Die Gitarren riffen mal rhythmisch, liefern aber auch mal schöne, melodische Leads.

So bleibt das gute, melancholische Album „Weltendämmerung“ eine komplett in sich geschlossene Geschichte, vorgetragen durch Hörspielerzählungen und gesungenem Liedgut, was nicht immer ganz optimal umgesetzt wurde. Fans des Genres aber auch Rollenspieler sollten trotzdem mal ein Ohr riskieren.

24.09.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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