Vier Frauen aus Rom, die bereits in unterschiedlichsten Projekten musikalische Erfahrung gesammelt haben – die eine als Komponistin am Theater, die nächste als experimentelle Solokünstlerin, wieder eine andere in verschiedenen Indie- und Post-Punk-Bands, die vierte bei diversen Punkbands – und sich zusammengetan haben, um die gemeinsame musikalische Vision unter die Leute zu bringen. Soweit zum Background von WINTER SEVERITY INDEX. 2008 gegründet, komponierte man an den ersten gemeinsamen Gehversuchen herum, nahm sich 2009 eine kurze Auszeit und veröffentlichte 2010 dann die Debüt-EP, die mir nun vorliegt.
Darauf zu hören: Atmosphärischer, überwiegend eher langsam gehaltener Post-Punk mit einer sehr kalten Ausstrahlung und diversen Einflüssen aus Indie und New Wave. Der Name ist Programm – so viele Einflüsse das musikalische Konzept der Band auch zulassen mag, alles muss sich an der kalten Atmosphäre messen lassen, die die EP von Anfang bis Ende durchzieht. Außerdem auch ein fester Bestandteil der Musik WINTER SEVERITY INDEX‘ ist die tiefe, gedankenverlorene Melancholie, an der man sich labt, um dem Hörer das größtmögliche emotionale Erlebnis erfahren zu lassen. Aber: Bei all der kalten Atmosphäre und all der melancholischen Grundstimmung, die zu hören sind, fehlt es WINTER SEVERITY INDEX an jener treibenden Energie, die für den Post-Punk so essentiell ist – und damit mangelt es an dem berühmten „gewissen Etwas“.
Somit ist diese Debüt-EP ein schönes Stück kalter, melancholischer und trauriger Musik für den Winter – nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.
Nette Kost. Ein bißchen mehr Power täte der Platte tatsächlich gut.