Wine From Tears - Through The Eyes Of A Mad

Review

WINE FROM TEARS aus Samara, Russland (!) bieten auf ihrem Debüt eine solide Mischung aus Doom, Death und Gothic Metal, der zwar zur völligen Entfaltung schon einige Durchläufe braucht, dann aber richtig gut zündet. Ungefähre Anhaltspunkte in Sachen vergleichbarer Sound sind Größen wie KATATONIA, OPETH, TIAMAT, MY DYING BRIDE oder PARADISE LOST. Nach dem atmosphärischem und starken Intro „Angels Also Die…“ geht es mit „Since I Fell…“ ähnlich weiter, wobei nach kurzer Zeit Sänger und Gitarrist Alex wie ein plötzliches Unwetter über den ahnungslosen Hörer hereinbricht. Epische Songs mit abwechselndem Grunz-Gesang, erzählten Passagen und düsteren Vocals illustrieren quasi die langen und atmosphärisch dichten Passagen voller Melancholie, Dunkelheit und Gefühlen. „Funeral Time“ beginnt beinahe fröhlich, nur um dann ins Gegenteil zu kippen und tonnenschwer aufs Gemüt zu schlagen. Herrlich tiefgängig und schwer kommen auch die folgenden „Night Of The Succubus“ und „Close To Katatonia“ rüber. Diese Stücke sind definitiv nichts für depressive Stunden… Die allgegenwärtigen Keyboards bieten vergleichsweise viel Abwechslung und geben der Gitarre genügend Verschnaufpausen bzw. lassen den Sound in den langsameren Teilen niemals zu eindimensional werden. Die melodischen „Secrets Of The Woods“ und „Before The Gods“ lassen den Hörer schaudern und überzeugen mit überraschenden Chören, die hier passen wie die berühmte Faust aufs Auge. Der Gitarren-Sound speziell bei „Before The Gods“ ist zwar arg an PARADISE LOST zu „Draconian Times“ angelehnt, aber was soll’s? Es ist cool! Ein wenig abfallen tut dann das poppige „Feeding The Angel“, da hier wenig Neues geboten wird und der Verlauf sehr voraussehbar ist.

Insgesamt ist „Through The Eyes Of A Mad“ mit knapp achtzig Minuten vielleicht ein klein wenig zu lang und so dürfen die beiden Damen und drei Herren beim Nachfolgewerk gerne etwas schneller und präziser auf den Punkt kommen, aber schon jetzt hat die Truppe aus den unendlichen Weiten Russlands einen Fan mehr. Denn sowohl vom recht klaren und druckvollen Sound als auch von den meisten Arrangements her, sind die Osteuropäer WINE FROM TEARS bereits erstaunlich weit und reif. Weiter so!

21.11.2009

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