Winds Of Plague - Resistance

Review

Schon ohne einen Ton der neuen Platte von WINDS OF PLAGUE gehört zu haben dürfte feststehen, dass auch der neuste Streich „Restistance“ speziell ist. Mit ihrem irren Symphonic Deathcore stehen die Kalifornier ziemlich alleine da und die Zuhörerschaft teilt sich in Lovers und Haters. Daran wird auch das fünfte Album nichts ändern, denn kurzum gibt es eigentlich nicht viel Neues. Einer derart mutigen Band damit Stagnation zu unterstellen ist trotzdem deutlich zu weit hergeholt.

Man darf Sänger Johnny Plague viel vorwerfen, aber gesanglich ist er top. Nach dem etwas unausgegorenen Opener „Open The Gates“ fegen uns die Plagewinde mit „Say Hello To The Undertaker“ um und los geht es mit dem bunten Reigen aus Deathcore, Hardcore und symphonischen Klängen. Auch wenn die Formel mittlerweile arg durchschaubar ist, so macht sie doch noch immer Spaß und die Refrain-Grüße vom Untertaker können schon fast als leicht zugänglich bezeichnet werden. Am besten zünden WINDS OF PLAGUE allerdings, wenn die Drums Dynamiken aus dem Hardcorebereich verwenden und es trotzdem noch mächtiges Breakdown-Geballer gibt. Grundsätzlich wird auch diesmal nicht locker gelassen und es gibt wenig ruhige Momente auf „Resistance“, allerdings fehlen damit auch atmosphärische Momente wie sie auf den letzten Alben zu finden waren. Songs wie „Left For Dead“ hacken sich selbst klein und gute Ansätze werden plötzlich durch künstliches Geballer zerstört. „One Foot In The Grave“ poltert dann ebenfalls erst provozierend mit Dicke-Hose-Riff daher, kommt dann aber leider ziemlich schnell aus der Puste und verheddert sich total im Aufbau, selbst der Breakdown am Ende ist dann eher ermüdend und wurde von WINDS OF PLAGUE schon millionenmal besser gemacht.

Lyrische Ergüsse waren bei WINDS OF PLAGUE nie zu erwarten, aber ironische Textzeilen wie „…I fear no evil, evil fucking fears me….“ brachten trotzdem Spaß und passten zum unkonventionellen Mix. Dieser augenzwinkernde Aspekt ist leider auf „Resistance“ nicht zu finden und auch der symphonische Anteil wirkt häufig mutwillig eingefügt und passt stellenweise einfach nicht dazu. Selten dürfen die Synthesizer alleine wirken, selten bis nie stellen sie die Klimax dar, sondern meist werden sie ausschließlich als Beiwerk genutzt. Zusammenfassend haben wir hier aber einen Exoten, der ein ordentliches Album mit guten Momenten abgeliefert hat, dem Mut hoch anzurechnen ist und der leider auch schon deutlich spannendere Alben veröffentlicht hat.

01.11.2013
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