Winds Of Genocide - Usurping The Throne Of Disease

Review

Die Briten WINDS OF GENOCIDE spielen eine Mischung aus Death Metal und Crust und versehen das Ganze mit einer deutlichen Black-Metal-Schlagseite – Kenner wissen: Uns erwartet LÄRM! Und wie: Drei Jahre ist es um die Band nach ihrem letzten Lebenszeichen – eine Split mit den japanischen Black Thrashern ABIGAIL – still gewesen, ihr nun in den Startlöchern befindliches Full-Length-Debüt „Usurping The Throne Of Disease“ klingt aber weder so, als wäre viel Zeit zum komponieren nötig gewesen, noch ist es sonderlich ausgefeilt. Das ist jedoch alles andere als negativ gemeint, denn das Album klingt einfach nach … LÄRM!

Die kompromisslose und gewissermaßen improvisiert anmutende Herangehensweise der Band aus Durham klingt dabei erfrischend old school, und so verhält es sich auch mit der Musik: Alte BOLT THROWER, alte DISMEMBER, ein bisschen Schwarzmetallflair sowie eine dicke Scheibe, die man sich vom Spirit der alten britischen Crust-Legenden abgeschnitten hat, fertig sind die Zutaten für den „Usurping The Throne Of Disease“-Eintopf, den WINDS OF GENOCIDE uns gekocht haben. LÄRM – toll! Aber nicht nur das, die Briten können darüber hinaus auch durch gute Songs überzeugen: Der fetzige Opener „The Howling Wolves Of Armageddon“, das flinke „Deathstrike Of The Scythe“, das am stärksten durch Black Metal inspirierte Stück des Albums, „Into The Darkness Of Eternal Nuclear Winter“, sowie der sehr „In Battle There Is No Law“-lastige Titeltrack – WINDS OF GENOCIDE haben kaum Ausfall produziert.

Stattdessen ist ihnen eine Platte gelungen, die zwar nicht als neues Licht am Metalhimmel erstrahlt, aber so herrlich fies und spontan daherkommt, dass es eine wahre Freude ist. Man sollte keine Nettigkeiten und keine rundum ausgearbeitete Scheibe erwarten, aber wer sich auch mit einer halben Stunde finsteren Gerödels der alten Schule zufrieden geben kann, der sollte mit „Usurping The Throne Of Disease“ glücklich werden.

19.01.2015
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