Windir(zu deutsch „Krieger“) veröffentlichen nach 3-jähriger Schaffenspause nun endlich ihr drittes Album. Wurde „Soknardalr“ und „Arntor“ noch von Valfar allein komponiert und eingespielt, entschloss sich dieser seine Kräfte mit denen von Hval und seiner Band Ulsus zu vereinen, um seine Musik weiter zu perfektionieren. Dieser Entschluss scheint der richtige gewesen zu sein, liegt mir mit „1184“ schliesslich ein grandioses Werk vor. Der Stil von Windir ist hier weiterhin unverkennbar. Dies zeigt sich schon allein an dem Opener mit dem deutschen Titel „Todeswalzer“. Nach einem ganz kurzen Keyboardintro legen Windir gleich richtig los mit einer rasenden Doublebase, dem Black Metal typischen Geschrei Valfars, das einem einen Schauer nach den anderen über den Rücken laufen lässt (und vielleicht mit dem Gesang von Mithotyn vergleichbar ist), und den für Windir absolut typischen Melodien, die sowohl durch die Gitarren als auch durch das Keyboard erzeugt werden. Letzteres ist es wohl auch, was den Sound von Windir definiert. Dabei wirkt das Keyboard weder aufgezwungen noch nervig, es fügt sich einfach tadellos ins Geschehen ein, manchmal in Form eines Soundteppichs, manchmal auch dominierend und Tonangebend. Teilweise nimmt Valfar auch sein Akkordeon in die Hand durch welches ein nicht unerheblicher Teil der folkloristischen Atmosphäre bei Windir erschaffen wird. Erwähnenswert ist, dass auf „1184“ die Melancholie von „Arntor“ zugunsten der Aggressivität etwas in den Hintergrund gerückt wird. Die Songs sind generell einen Tick härter geworden, was sicherlich auch Hval zu verdanken ist, der neben Valfar diesmal auch für das Songwriting verantwortlich zeichnet. Gesanglich finden wir auf dem neusten Output wie gesagt grossteils Valfars Geschrei vor, das sehr aggressiv daherkommt. Es reiht sich aber auch cleaner Gesang ins Geschehen ein, der sicherlich etwas an Vintersorg erinnert und der Atmosphäre sehr dienlich ist. Die meisten Texte sind im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben in Englisch verfast. Zwei der acht Lieder sind aber weiterhin auf Norwegisch geschrieben, und zwar in einem altertümlichen, lokalen Akzent „Saognamaol“. Auf dieses Weise wird die Schlacht von Fimreite im Jahre 1184 in Sogndal, dem Heimatort von Valfar und den restlichen Bandmitgliedern, besungen. Generell kann man sagen, dass Windirs Musik der perfekte Soundtrack für altertümliche Schlachten ist (man höre sich allein den Kracher „Destroy“ an!). Wer „Arntor“ geliebt hat, muss „1184“ sowieso haben, und alle, die auf folkloristischen Viking/Black Metal stehen und Falkenbach, Twin Obscenity oder Mithotyn zu ihren Faves erklärt haben, sollten auf jedem Fall reinhören! Das wunderschöne Artwork sollte einem die Kaufentscheidung zu dem noch etwas erleichtern (zu bestaunen auch bei (Link)).
Einfach nur genial!