Wig Wam - Out Of The Dark

Review

Was haben WIG WAM LORD OF THE LOST voraus? WIG WAM vertraten Norwegen beim Eurovision Song Contest 2005 und erreichten den neunten Platz. Wie Chris Harms und seine Mitstreiter auf dem aktuellen Werk „Blood & Glitter“ agieren WIG WAM im Glam Rock. Allerdings gehen die norwegischen Rocker noch ein deutliches Stück weiter und orientieren sich an den US-Genregrößen der 80er und 90er Jahre. Zwei Jahre nach „Never Say Die“ folgt mit „Out Of The Dark“ bereits das zweite Werk nach der Reunion 2019.

WIG WAM sind LORD OF THE LOST einen Schritt voraus

Das neue Werk „Out Of The Dark“ knüpft an die Mythologie der Norweger an. Ähnlich wie die Saarländer POWERWOLF, welche nach der Legende aus Rumänien stammen, kommen WIG WAM aus der Bronx, dem polnischen Viertel New Yorks. Die Band wurde 1970 gegründet und wanderte 1976 nach Norwegen aus. Tatsächlich wurden WIG WAM 2001 gegründet. Musikalisch klingen WIG WAM jedoch stark nach dem Glamour der 80er Jahre und Bands wie POISON oder MÖTLEY CRÜE.

WIG WAM haben nichts verlernt und reihen auf „Out Of The Dark“ anfänglich Ohrwurm an Ohrwurm. Der Titeltrack als Opener überzeugt mit traditionsbewusster Saitenarbeit inklusive AOR-Einschlag, eingängigen Refrain und einer ordentlichen Prise 80er Jahre Vibe. Das Quartett hat noch reichlich Pulver auf Lager und legt mit „High N Dry“, „Forevermore“ oder „Bad Luck Chuck“ direkt nach. Einflüsse von POISON, SAMMY HAGER, AEROSMITH oder DEF LEPPARD klingen an jeder Ecke durch. Hervorzuheben ist Sänger „Glam“ Åge Sten Nilsen, welcher die verschiedenen Spielarten des 80er Jahre Rocks mit seiner Stimme veredelt.

Die balladesken „The Purpose“ und „79“ gehören zu den schwächeren Nummern und klingen nach einmal zu viel gehört. Das Gegenstück ist der Rocker “The American Dream”, welcher das Rad nicht neu erfindet aber gut ins Ohr geht. Mit dem eingängigen, folkig angehauchten „Sailor And The Desert Sun“ geht die Scheibe zu Ende, welche im zweiten Teil nicht ganz das anfängliche Niveau halten kann.

„Out Of The Dark“ träumt “The American Dream”

WIG WAM legen mit „Out Of The Dark“ ein starkes Glam-Rock-Album auf den Tisch, welches in den 80ern ein Verkaufsschlager gewesen wäre. Der Anfang mit dem Titeltrack, dem episch folkigen „Forevermore“ oder „Bad Luck Chuck“  legt die Messlatte weit oben an. Das Niveau können WIG WAM nicht durchgängig halten. Allen voran die beiden balladesken Songs klingen ausgelutscht. Nichts desto trotz sollten Anhänger des 80er Jahre Rocks der Scheibe ihr Gehör schenken. Die Platte macht Spaß, auch wenn WIG WAM das Rad nicht neu erfinden.

07.02.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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