Erde, Sand, Einöde, sengende Sonne, Hitze – kühles Bier! Irgendwie all das symbolisieren WIDOWS mit ihrem ersten Langspieler “Death Valley Duchess“. Da verwundert es kaum, dass die aus dem meteorologisch eher bescheiden gesäumten Nottingham stammenden Jungs zur Inspiration für diese Platte in die kalifornische Wüste gereist sind. Zwar hätte charakteristisch die unendliche Ödnis in Arizona oder das weite Land in Texas vielleicht noch ein wenig besser gepasst, doch stilistisch hat der Vierer dennoch den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Briten liefern unterm Strich astreinen Stoner Rock mit dem nötigen Pfiff, um sich auch ein wenig von der breiten Masse einer recht eindeutig definierten Spielart abzusetzen.
Im Wesentlichen regiert auf Seiten von WIDOWS geradliniges Whiskey-Gerocke, das sich allerdings in der Gesamtheit dann doch ausreichend variabel darstellt. Vor allem die Action an den Saiten sorgt durch viele verspielte Melodieläufe für das nötige Salz in der Suppe, während sich Sänger Adam Jolliffe ganz stiltypisch präsentiert. Trotzdem beherrscht er sowohl die stimmlich anspruchsvollen, emotional bestimmten Lagen, als auch jene, die sich durch ihre Unabgeschliffenheit auszeichnen und letztlich auch die staubige Atmosphäre auf “Death Valley Duchess“ kreieren.
“Kiss Of Failures“ offenbart dann schließlich auch noch endgültig erkennbar die Wurzeln von WIDOWS, die mit der EP “Raise The Monolith“ wohl noch eindeutig im Hardcore lagen. Ansonsten geht die Scheibe mit ihren ansprechenden Hooks schnell ins Ohr und überzeugt außerdem mit klar strukturierten Refrains, die dem Hörer relativ schnell bekannt vorkommen dürften. So bleibt eine durchweg solide Scheibe mit glatter Instrumentierung, die auch in den schnelleren Lagen nicht im Geringsten ins Wanken kommt. Es fehlen zwar ein wenig die Aufhänger und – mir persönlich – die düstere Seite sandiger Vernebelung, doch für Fans könnten WIDOWS dennoch ein Griff wert sein.
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