Wicked Maraya - Lifetime In Hell

Review

Mein erster Gedanke: „Wow, die haben sich ja überhaupt nicht verändert!“ Doch was steht da im Info? „Lifetime In Hell“ ist WICKED MARAYAS erstes Album! Von 1991!! Also trotzdem wow, und zwar weil das Ding 25 Jahre alt ist!!! Die Platte weist bereits alle Qualitäten auf, mit denen die New Yorker drei Jahre später mit ihrem „offiziellen“ Debüt „Cycles“ für Furore sorgen sollten: Lou Falcos charismatisch-eindringlicher Gesang, Gitarren, die begeistern, ohne irgendwelche Selbstbeweihräucherung zu betreiben, und vor allem Songs mit einer ganz eigenen, stets etwas zurückgenommenen Dynamik, häufig mit einem liebevoll ausgearbeiteten Ruhepol in der Mitte. Da kommt die pure Freude am Gestalten durch. Klingt nach Kunstunterricht, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein.

Am meisten war und bin ich aber von Mike Nacks einmaligem Schlagzeugspiel begeistert. Er spielt Melodien! Natürlich nicht wirklich, aber es klingt so. Unglaublich faszinierend, und so selten wie ein weißer Tiger. Ich kriege damals wie heute nicht genug davon. Nicht nur, aber vor allem wegen Nack habe ich die ewigen Vergleiche mit METAL CHURCH nie verstanden. Die beiden Bands haben NICHTS miteinander zu tun!

Die letzten beiden Songs auf „Lifetime In Hell“ sind brandneu und zeigen WICKED MARAYAS Standard 2016. Dabei beeindruckt „Fall From Grace“ mit einer Wahnsinnsgesangsmelodie. „Suicidal Dawn“ ist im typisch schleppenden Stil des Quintetts gehalten. Sehr gut. Wie die ganze Platte. Wer zudem wissen möchte, wie Drums als Leadinstrument klingen, kommt an „Lifetime In Hell“ nicht vorbei.

25.03.2016
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