Obwohl nach einer texanischen Stadt benannt, spielt diese norddeutsche Band ziemlich reinrassigen Metal ohne Südstaateneinflüsse. Die Basis des Sounds auf dem erste vollwertigen Album „Landfall“ ist leicht moderner Thrash, der seine Kraft jedoch eher aus den Melodien als aus Highspeed-Geknüppel zieht. Besonders gelungen ist die überzeugende, mitreißende Mischung aus Riffs und Leads, auch die Gesangsmelodien können die ein oder andere Duftnote setzen. Der gutklassige, Opener „Private Nation“ ist ein Highlight der Scheibe, „Pray“ und „All That Remains“, mit treibenden Grooves und eingängigen, aber unaufdringlichen Hooks ausgestattet, sind weitere.
Besonders die Gitarrenarbeit weiß über die längste Distanz zu überzeugen, während die Band im Gesang noch ein klein wenig Detailarbeit leisten und das Organ von Sänger Wolfram noch etwas platzierter in den Sound integrieren kann. Dadurch lassen sich sicherlich auch die ein oder anderen Momente ausmerzen, in denen er etwas arg mühevoll gegen die Instrumentalarbeit ankämpfen muss, denn ein schlechter Sänger ist der Herr keineswegs. Dass manche Nummer vielleicht ein bisschen zu lange geraten ist, besonders der abschließende Neunminüter „Army Of Fallen Angels“, wo sich WICHITA FALLS etwas im Bemühen um besonders ausgereiftes Songwriting verzetteln, sollte man beim nächsten Mal auch berücksichtigen. Die Gesamtspielzeit wirkt so leider etwas gestreckt, Wichita Falls umschiffen die Gefahr des Übermüdens leider nur mühevoll.
Potenzial hat die junge Bande aber auf jeden Fall, vor allem die kompositorischen Ansätze in den etwas besser auf den Punkt kommenden Songs erscheinen in der Gesamtbetrachtung durchaus reizvoll und interessant. Wenn Wichita Falls es schaffen, noch einen kleinen Hit zu fabrizieren und die genannten Kritikpunkte noch ein wenig ausmerzen, dann dürfen wir sie sicher bald im Profilager begrüßen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!