Whyte Ash - I Will Remain

Review

Phönixmethaphern drängen sich auf, wenn man den Bandnamen von WHYTE ASH mit ihrer Historie verbindet: Diese Rockkapelle erhob sich nämlich aus den Überresten von BURNING SAVIORS und GRAND FRONTIERS, die beide im Jänner 2008 abdankten. Bereits einen Monat später eilten die neu durchgemixten Bandmitglieder ins Studio, um eine drei Songs umfassende Demo einzuspielen, die, als kostenloser Download im Netz angeboten, bei der Hörergemeinde großen Anklang fand. Kein Wunder: Auch auf ihrem Longplayer „I Will Remain“ machen die Amis Schwedens nicht viel falsch. Sie zocken lässigen, heavy Hardrock mit 80er-Flair und gelegentlichem Stadion-Potenzial, der auf Metalparties bestimmt gut kommt.

Der Haken an der Sache? Obwohl die Scheibe wirklich gut gemacht ist und mit einigem Können Vorbildern wie HELSTAR oder METAL CHURCH huldigt, öfter auflegen wird man sie wohl kaum. Dazu fehlt es der gefälligen Musik an Profil und Persönlichkeit: Man hört viele Bands, aber man hört nie wirklich WHYTE ASH. Und obwohl das Quintett straffe und schlüssige Songs zu schreiben weiß, bleibt von keinem etwas hängen, das den Finger zum „Replay“ zucken ließe. Auf Albumlänge nickt man durchaus zu den Stampfer-Melodien und netten Gitarrenriffs mit – und widmet sich anderen Dingen. Außer einigen Fetzen bleibt nichts in Erinnerung.

Dies heißt keineswegs, dass das Album ungenießbar sei, ganz im Gegenteil. Vielleicht sind es aber genau die fehlenden Ecken und Kanten, die die Lust auf mehr rauben? Dennoch, als Debüt von der handwerklichen Seite schon sehr beachtlich. Zugreifen sollten hier auf jeden Fall rigorose Underground-Fans, denen die Vorbilder zu bekannt sind, die aber trotzdem diesen Sound nicht missen wollen.

31.10.2010
Exit mobile version