Whoreship - Enema Of The Soul

Review

Klar, Hamburg ist Power Metal Bastion. Dass wir Fischköppe aber auch was Anderes können, als sinnlose „aus-einer-Band-mach-zwanzig“-Eunuchenkapellen zu schmieden, lässt sich im durchaus nicht untätigen Nordlichtunderground feststellen. WHORESHIP machen diesen in ihrer jetzigen Besetzung erst seit etwa einem halben Jahr unsicher, haben aber jetzt schon ihre erste Demo vorzuweisen. Grob umrissen lässt sich hier von einer Stilrichtung à la frühem 90er Jahre US-Thrash sprechen, wie ihn Vio-Lence oder sehr frühe Machine Head interpretierten. Grob umrissen daher, weil WHORESHIP auf ihrer ersten Visitenkarte viele Pfade begehen, die mit so breit gefächerten Einflüssen wie Testament, Slayer, Maiden oder Nirvana gepflastert sind. So treibt der Opener „Spiral Down“ dem Grindfanatiker die ersten Tränen in die Augen, während folgende drei Songs mit rotzfrechem und einfach grrrroovigem Auf die Fresse-Riffing eindeutig in die Post-80´s Thrash Kerbe schlagen. Herzstück ist hier sicherlich „Family Portrait“, welches mit markanten Breaks und einem genialen Mittelteil genug Wind macht, um die Mühle von ganz alleine anzuschmeissen. Ebenso schnörkellos und straighthead geht der Schlusspunkt über die Bühne, die mit einem Tick Grungefeeling ausgestattete, herrlich träumerische Ballade „White Feather“. Gar nicht so leichtbeschwingt ist die brutale Produktion des Fat Pound Of Sound Studios, die allen Instrumenten gleich viel Gehör verschaffte und mit tief sägenden Gitarren und einem böse bollernden Bass aufwartet. Ein guter Beweis, wie man dem Kastratgejaule in die nicht vorhandenen Eier treten kann.

21.02.2005
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