Whoredom Rife - Winds Of Wrath

Review

Uh – WHOREDOM RIFE sind ja noch nicht allzu lange im Geschäft, dürfen sich aber dennoch zu einem der gegenwärtig gefragten Export-Schlager aus Norwegen zählen. Mit den beiden ersten Alben “Nid” und “Dommedagskvad” haben die Skandinavier jedenfalls brav das Beinchen in Sachen Black-Metal gehoben und mit giftig satanischen Sekreten ihr Revier markiert.

WHOREDOM RIFE bleiben sich treu

Einem steten Mantra folgend, verwurstet die Band auf Ihren dritten Album flächige Gitarren, viel Hall, antiquiertes Schlagzeug aus der zweiten Welle und zeremonienartige Zwischenparts. Dieses Konzept setzt sich auf dem dritten Longplayer “Winds Of Wrath” konsequent fort. Ist das schlecht? Mitnichten. In diesem Fall weiß man einfach, was man bekommt. Allein das Intro zu “Curse Of The Moon” erzeugt eine Gänsehaut im Nacken, wenngleich es nicht ganz so haarsträubend wie “Bells Of Doom”, der Einleitung zu “Dommedagskvad” daherkommt.

Mehr Nieten, schwärzeres Leder!

Und dann setzen WHOREDOM RIFE mit “Gospel Of Hate” zu einem unerwarteten Triumphzug aus schwarz rollendem Rock an, bleiben dabei aber dämonisch und angepisst wie immer. Großartig sind die Pre-Chorus-Parts mit donnernder Double-Bass und melodischen Gitarren. Und weil man sich wünscht, dieser Song würde nicht zu Ende gehen, legen die Norweger im Anschluss mit “Hav Av Sykdoms Blod” noch ein ähnliches Brett nach.

“Winds Of Wrath” setzt eine Duftmarke

Das Finish der Platte ist glasklar, bewahrt aber die rohe Aggression der Musik. Der Big Player ist der Bass, der furztrocken und präzise einen dicken, roten Strich durch die sechs Songs zieht. Der Titeltrack könnte nicht nordischer sein und lässt sich als Liebesbekenntnis an MORK genauso verstehen wie an all die Altvorderen aus der guten Alten Zeit um die frühen Neunziger.

Mit “Einride” schließen WHOREDOM RIFE ein abwechslungsreiches Album zurückhaltend und langatmig ab und widerlegen erneut die mutmaßliche Annahme, sie seien zur Eintönigkeit verdammt. In jedem Fall setzen die Norweger mit ihrem dritten Album ein Statement. Diese Band sollte man künftig auf dem Zettel haben.

31.01.2022

Left Hand Path

Exit mobile version