Whoredom Rife - Den Vrede Makt

Review

Galerie mit 11 Bildern: Whoredom Rife - Wacken Open Air 2023

WHOREDOM RIFE haben sich einmal mehr dem Zorn verschrieben – nach „Winds Of Wrath“ folgt nun „Den Vrede Makt“, und diese Macht wütet sehr unheilvoll. Jedenfalls beginnt Album Nummer vier der Norweger mit ziemlich straightem Black Metal: Der Opener und Titeltrack startet mit flottem Uptempo, während die Gitarren bei flirrendem Tempo träge Griffbrettverschiebungen durchexerzieren – das klingt ja gleichermaßen schnell und langsam.

„Den Vrede Makt“ wütet unheilvoll

„Fiender“ schlägt in die gleiche Kerbe, bis im Mittelteil ein prägnantes Gitarrenlead ertönt und Band wie Hörer daran erinnert, dass bei Songlängen über sieben Minuten etwas Abwechslung gut tut. Und das ist der Fall, denn schon der Schluss von „Fiender“ erinnert nicht zu knapp an alte KEEP OF KALESSIN, wo Bandkopf und Multiintrumentalist V. Einride als Vyl ja einstmals auf dem Drumschemel saß. „Hevnens Rett“ schlägt mit seinem zackigen, verwinkelten Riffing noch mehr in diese Kerbe und macht dementsprechend (grimmigen) Spaß – bis im Mittelteil das Tempo rausgenommen wird und die Gitarre für neue Nuancen sorgt.

„Phantom Sword“ wiederum ist ein wieselschneller Track, dessen Tonleiterriff an alte DARKTHRONE erinnert, was ja bei aller Ähnlichkeit nicht die schlechteste Referenz ist. „Ravernous“ frisst sich dann wieder schnell und ausgehungert durch die Gehörgänge, bis das abschließende „The Beautiful End Of All“ einen weiteren Aspekt ins Spiel bringt: Eine gewisse Epik, die sich aus dem Zusammenspiel aus getragenem Tempo, mal Arpeggien zupfenden, mal Tremoloriffs anstimmenden Gitarren und flächigen Keyboards ergibt. Der Gesang von Vokalartist K. R. wiederum ist wie auf dem gesamten Album ordentlich verhallt, was hier noch deutlicher zum Tragen kommt.

Keine Frage: Auch wenn das Album „Den Vrede Makt“ heißt und stets der unheilige Zorn mitschwingt – das Album ist am Ende abwechlungsreicher, als es zunächst wirkt. Und es wirkt zunächst etwas behäbig. Das liegt zum einen daran, dass gerade der Opener als Moodsetter vergleichweise wenig Abwechslung bietet. Zum anderen liegt es auch daran, dass sich die sechs länglichen Tracks allesamt bei einer Spielzeit zwischen sieben und elfeinhalb Minuten einpendeln.

WHOREDOM RIFE mischen norwegische Tradition mit eigener Vergangenheit

„Den Vrede Makt“ bietet also eine gediegene Mischung aus norwegischer Tradition und der eigenen Vergangenheit, wobei an der Wahrhaftigkeit der Musik kein Zweifel herrscht. Einzig die vorhandenen Auflockerungen hätten etwas prominenter platziert werden können. So bleibt unterm Strich eine Empfehlung mit kleiner Einschränkung.

01.08.2024

- Dreaming in Red -

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4 Kommentare zu Whoredom Rife - Den Vrede Makt

  1. ultra.silvam sagt:

    Beste Veröffentlichung seit der 2015 erschienenen „Nid – Hymner av hat“. Persönlich jetzt kein Album des Jahres Niveau, aber das Artwork von José Gabriel Alegría Sabogal ist definitiv mal wieder unerreicht Klasse. Es ist schön zu sehen, dass Bands auch im Jahr 2024 Wert auf eine durch und durch stimmige gestalterische Umsetzung legen. Da können Deicide, Hellbutcher, etc. sich mal eine gewaltige Scheibe abschneiden.

    8/10
  2. metal-maniac sagt:

    Bin wirklich positiv überrascht von dem Teil nachdem beim Vorgänger trotz positiver Kritiken überall und live-Begutachtung wirklich gar nichts bei mir hängen bleiben wollte. Muss mich wohl doch nochmal mit dem Backkatalog beschäftigen.

    8/10
  3. Lysolium 68 sagt:

    Sehr starkes Album. Atmosphärisch extrem dicht und eine super Gitarrenarbeit. Doch gefällt mir sehr gut.

    9/10
  4. Wigrid sagt:

    Hammer Album! Für mich mit das Beste, was bis jetzt dieses Jahre in der Richtung veröffentlicht wurde. Wird in meine Top 10 des Jahres sicher dabei sein.

    9/10