WHITE WIZZARD sind eine der Bands, die von der vorherrschenden Freude am traditionellen Heavy Metal profitieren. Mit ihrem Debütalbum “Over The Top” (und den dazugehörigen Videos) konnten die kalifornischen Metaller allerhand Staub aufwirbeln. Nach intensivem Touring und relativ kurzer Entspannungsphase steht nun mit “Flying Tigers” das zweite Album der Amis in den Startlöchern.
WHITE WIZZARD gehen dabei den von ihnen eingeschlagenen Weg konsequent fort. Moderne Elemente gibt es auch auf “Flying Tigers” nicht zu hören. Dafür haben die Amerikaner ihren Sound innerhalb ihres Spektrums etwas breiter gestaltet und im Gegensatz zum Vorgänger öfter auch mal dem Fuß vom Gaspedal genommen. Dabei heraus gekommen sind Stücke wie das balladesk beginnende, sich aber immer weiter steigernde “Starchild”, das mit einer schönen Melodie veredelt ist. Daneben steht ein Track wie “Fall Of Atlantis”, das mit seinen, für die Band schon eher vertrackten Arrangements, punkten kann. Hier haben WHITE WIZZARD eine wunderbare Mischung aus komplexeren Parts und einem Gänsehaut erzeugenden Refrain geschaffen. Meiner Meinung nach hätten sie in dieser Richtung auch durchaus weiter gehen können, denn durch das phasenweise hektische Drumming kann man sich den Untergang des legendären Kontinents schön bildlich vorstellen. Ebenfalls überzeugen kann das epische, über neun Minuten lange “Demons And Diamonds”. Demgegenüber stehen auf der anderen Seite die für die Band typischen, straighten Metal-Songs wie “Flight To The Death” oder “Night Train To Tokyo”, die alle auch auf dem Vorgänger so hätten stehen können.
Leider befinden sich mit “Blood On The Pyraminds”, “West L.A. Nights” oder auch dem Titeltrack, im Kontext der Platte, eher unspektakuläre Nummern, die den positiven Gesamteindruck schmälern. Hier hat man als Hörer den Eindruck, als ob WHITE WIZZARD noch ein, zwei Songs für das Album gebraucht haben. Gleiches gilt für das abschließende “Starman’s Son”, das von seiner Dynamik her wohl an neuere Sachen von IRON MAIDEN erinnern soll. Das Flair, welches MAIDEN-Songs immer versprühen, können WHITE WIZZARD natürlich nicht reproduzieren. Zudem fehlt dem Song ein starker Refrain, so dass sich die Nummer überhaupt nicht im Ohr fest setzen will.
Unter dem Strich bleibt ein gutes Album, bei dem WHITE WIZZARD versucht haben, ihrem Sound einige Facetten hinzu zu addieren und sich gegenüber dem Vorgänger weiter zu entwickeln. Das ist ihnen zwar gelungen, dass sich aber dennoch zwei, drei weniger packende Songs auf dem Album befinden, verwehrt ihnen hier eine höhere Wertung. Fans der Band dürften vom neuen Material auf “Flying Tigers” aber dennoch angetan sein.
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