Dass man für gute Musik nicht immer tief in die Tasche greifen muss, und dann auch noch mit qualitativ hochwertigen Songs überrascht wird, die gleich einige kommerzielle Produkte auf die Plätze verweisen, beweisen die Rumänen WHITE WALLS, die mit ihrem Debütalbum „Mad Man Circus“ ein echtes Kleinod veröffentlicht haben. Völlig für lau könnt ihr euch „Mad Man Circus“ inklusive Artwork, das von niemand geringerem als Costin Chioreanu (GRAVE, DESTRÖYER 666, DECREPIT SPECTRE) gestaltet wurde, von asiluum.com herunterladen, einer Plattform für progressive und experimentelle Musik mit Berufung auf Creative Commons, einer gemeinnützigen Gesellschaft, die dem Nutzer im Internet gestattet, die vom Urheber lizenzierte Musik herunterzuladen, zu tauschen und zu verbreiten, jedoch nicht den Verkauf, die Bearbeitung oder kommerzielle Nutzung.
Das Songwriting der Rumänen ist aufgregend anregend, klingt spannend und ist sehr abwechslungsreich. Bereits der Opener („Friends For A While“) überzeugt mit herrlich treibenden Rhythmen, einem vielversprechenden Stakkato-Riffing und gut ins Ohr gehender, wunderbar melodischer Gitarrenarbeit. Hervorzuheben ist auch Sänger Virgil Eugen Brudaru, der ein Repertoire aus Grunts, Shouts und wunderbaren, charismatisch klingenden Clean Vocals offenbart, nicht nur im Opener, sondern in allen acht Songs des Albums.
Musikalisch bewegen sich WHITE WALLS irgendwo zwischen IHSAHN, GHOST BRIGADE und RAGE AGAINST THE MACHINE, und können mit einigen bemerkenswerten Ideen begeistern: Der in drei Teilen aufgeteilte Track „The Lost Art Of Chapeaugraphy“ zum Beispiel überzeugt sowohl mit tonnenschwerem Groove, als auch mit atmosphärischen Einsprengseln und lässiger Jazz-Attitüde, die unheimlich Spaß macht und eine dermaßen intensive Atmosphäre erzeugt, die ich selten in einem Progressive-Metal-Album erlebt habe. Neben solchen Perlen finden sich auf „Mad Man Circus“ allerdings auch wundervolle Hits, wie „The One Who Walks…“, das extrem brachial mit fiesen Grunts beginnt, um in einen wundervollen Refrain mit klarem Gesang zu enden, der vor Begeisterung Tränen in die Augen schießt.
Die saubere, authentisch klingende Produktion geht auf das Konto von Marius Costache (AVATAR), der den Songs einen druckvollen Drive verpasst hat, der dem Album ganz ausgezeichnet steht. Freunde der zuvor erwähnten Bands, aber auch jeder, der auf der Suche nach etwas Besonderem ist, sollte sich WHITE WALLS nicht entgehen lassen.
Zackra, die Scheibe taucht was. Unbedingt reinhören!!!
sehr gutes album.