Sänger Lars Are Nedland, der Kopf von SOLEFALD und Keyboarder von BORKNAGAR, hat eine neue Band namens WHITE VOID gegründet, die sich aus sehr unterschiedlichen Musikern zusammensetzt. Hierfür hat er Schlagzeuger Tobias Solbakk von IHSAHN, aber auch Electro-Produzent und Bassist Vegard Kummen sowie Blues Rock / Nordic Jazz-Gitarrist Eivind Marum rekrutiert. Schon alleine diese Konstellation verspricht musikalische Freigeistigkeit. Was hat das Debütalbum „Anti“ zu bieten?
Abgefahrener, schwer einzuordnender Soundtrack fernab von Genregrenzen
Grundsätzlich bewegen sich WHITE VOID unter dem Hauptkomponisten und Sänger Lars musikalisch irgendwo zwischen 70er Okkult-Rock, Retro-Psychedelic, Prog Rock, traditionellem 80er Hard Rock und britischer New Wave Pop/Rock. Irgendwie ist das Ganze zwischen allen Stühlen, typisch skandinavisch bunt und dabei gleichzeitig stets düster. „Anti“ beweist aufs Neue, welch gutes Gespür Lars für Songwriting hat, das sich in diesem Fall nicht um irgendwelche Genregrenzen kümmert. Luftig, frei und bei allen Kontrasten dennoch leichtfüßig kombinieren WHITE VOID sehr dynamisch die unterschiedlichen Musikstile und Epochen, melodisch aber düster, mit prägnanten Hard Rock-Riffs, New Wave-Harmonien, Blues Rock geprägte Soli, melancholischem Gesang, große Hooks, manchmal ganz schön poppig, dabei stets mit Aura und bei aller Eingängigkeit doch nicht Mainstream. Und die Orgel ist fest integrierter Bestandteil der dichten Arrangements bei kompakter Spielzeit. Erinnert hier und da an HEXVESSEL, aber auch BLUE ÖYSTER CULT, BLACK SABBATH, GHOST, DOOL, SOLEFALD, THE DEVIL’S BLOOD, MARILLION und NEW MODEL ARMY kommen immer wieder in den Sinn. Die textliche Basis dieses Werks von WHITE VOID bildet die Philosophie des Absurdismus von Albert Camus.
Der Opener „Do.Not.Sleep.“ empfängt den Hörer auf „Anti“ mit einer ziemlich mysteriösen, makabren Stimmung, die sich auch durch das gesamte Album zieht. Hierzu trägt insbesondere das Keyboard bei. Mit dem Stück ist WHITE VOID aber auch gleich ein starker Ohrwurm gelungen. Weitere herausragende Songs sind das mit tollen Melodien und viel Hall versehene „The Shovel And The Cross“, das mit Post Rock liebäugelt, die vergleichsmäßig harte Uptempo-Nummer „This Apocalypse Is For You“ mit starkem Refrain sowie das groovige und epische „The Air Was Thick With Smoke“. Zwischendurch haben sich aber zugegebenermaßen auch ein paar Längen eingeschlichen, nicht jede Idee zündet.
Gelungene Vorstellung
Mit ihrem Debütalbum „Anti“ haben WHITE VOID eine durchaus gelungene Vorstellung abgeliefert. Viele Kontraste und Anspielungen, dabei doch im Grunde recht leicht greifbar.
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