White Magician - Dealers Of Divinity

Review

Ich habe lange mit mir gerungen, da mir zu der neuen WHITE MAGICIAN, ehrlich gesagt, nicht viel Sinnvolles eingefallen ist. Klar, „Dealers Of Divinity“ ist ein klasse Album, aber so ganz wollte sich der Zugang dann doch nicht ergeben. Das hat sich nun – zum Glück – geändert, denn es wäre reichlich schade, wenn dieses Album bei uns unter den Tisch fallen würde. WHITE MAGICIAN kommen aus den USA (Michigan) und spielen eine Variante des Seventies-Rock, die ihre Einflüsse besser verarbeitet, respektive ihr Potential besser nutzt, als das viele der andren Bands des Genres tun.

Mercyful Fate meets Blue Öyster Cult

Der Promo-Beipackzettel spricht, dass WHITE MAGICIAN musikalisch eine Mischung aus MERCYFUL FATE und BLUE ÖYSTER CULT seien. Auf den zweiten Blick kann ich mich darauf gut einlassen. Der Einfluss von BÖC ist unüberhörbar und das mystische Element der ersten beiden MERCYFUL FATE-Alben ist auch vorhanden. Von daher passt die Beschreibung schon. Zum Glück versucht Sänger „The Great Kaiser“ aber nicht wie KING DIAMOND zu klingen, sondern geht auch stimmlich eher in die Retro-Ecke. Dazu passt der Sound der leicht angezerrten Gitarren, die den Gitarristen so einige nette Möglichkeiten im Songwriting ermöglichen und den Songs so ein völlig eigenes Flair geben. Stücke wie der titelgebende Opener, „In Memoriam: Love And Magic (Magic And Love)“ oder das partiell flotte „Magia Nostra“ bieten dabei völlig unterschiedliche Facetten, sodass jeder Song sowohl autark für sich stehen kann, man aber auf doch das große Ganze erfassen muss, um alle Nuancen zu entdecken. So entsteht ein Album, das Tiefgang hat, dabei aber (durch die Gitarren) auch zerbrechlich wirkt. Eine superbe Leistung möchte man meinen.

Das Album braucht Zeit

Natürlich ist es unabdingbar „Dealers Of Divinity“ mehrere Durchläufe zu gestatten, bevor man sich ein Urteil bildet. Es könnten sonst wichtige Facetten unter den Tisch fallen oder aber, wie im Fall des Rezensenten, man kommt mit der Scheibe zunächst nicht klar. Das Debütalbum von WHITE MAGICIAN hat einen enormen Gedankenreichtum, der auch durch die Länge der Tracks (nur zwei Stücke gehen unter sieben Minuten ins Ziel) belegt wird. Da passt auch das Instrumental „Fading Into The Obscurity Of Ages“ hervorragend ins Bild. Im Gegensatz zu ganz vielen anderen Instrumentalstücken, wird hier ein gelungener Spannungsbogen aufgebaut. So macht auch dieses Stück richtig Spaß. Hinzu kommt, dass es entfernt an das „Der Pate“-Thema erinnert. Das aber nur am Rande.

Das nächste große Ding?

Als Fazit bleibt zu sagen, dass „Dealers Of Divinity“ keinen Ausfall beinhaltet, ein Album voller Tiefgang ist (was dann auch final die Nähe zu BÖC belegt) und aus dem Einheitsbrei der im Seventies-Rock verwurzelten Bands massiv herausragt. Vielleicht sind WHITE MAGICIAN ja das nächste große Ding nach THE DEVIL’S BLOOD oder ORCHID. Das Potential aus einem großen Pool Fans zu akquirieren ist jedenfalls da.

15.01.2021

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