



WHISKEY RITUAL huldigen auf „Still Scum“ ihren Vorbildern. Dabei vereint die EP weniger originäre Black-Metal-Hymnen, sondern versammelt unter dem Banner des Abschaums alles, was gegen den Strom schwimmt. Rock, egal ob dreckig, straight oder avantgardistisch, alle Stile qualifizieren sich, wenn sie das Banner der Rebellion hochhalten. Skins, Punks und Ultras vereinigt, um aufzubegehren.
Klingt das aufregend? Nicht besonders, denn erstmal ist das nicht mehr als ein Glaubensbekenntnis. Spannender wird es beim Blick darauf, wen WHISKEY RITUAL covern und was am Ende dabei rauskommt. Der Opener „Borstal Breakout“ (im Original von SHAM 69) beispielsweise ist lediglich trocken geriffter Rock’n’Roll, bei dem vor allem die tollwütigen Vocals auf die Spezialbehandlung der Italiener hinweisen. Ähnliches lässt sich über „We’re Coming Back“ (COCK SPARRER) und „Get Off My Back” (THE CASUALTIES) sagen, die sich am ehesten durch Geschwindigkeit und dreckige Attitüde auszeichnen.
WHISKEY RITUAL huldigen auf „Still Scum“ ihren Vorbildern
Aus IGGY POPs „Real Wild Child“ hat das Quintett allerdings durch bewusst veränderte Harmonien doch etwas ganz Eigenes erschaffen – kaum zu glauben, dass es sich dabei um den gleichen Song handeln soll. Und „Mongoloid“ der US-Amerikaner DEVO wurde aus einer abgehackten Avantgarde-Hymne zu einer versoffenen Mitgröl-Nummer – gereckte Fäuste und Pogo inklusive.
„Who Will Save Rock’n’Roll“ fragen WHISKEY RITUAL am Ende mit einer Coverversion des Songs der DICTATORS – ohne eine rechte Antwort zu geben beziehungsweise ohne die Verantwortung nur auf Bandseite zu sehen. Also: ihr seid gefragt. Und wenn ihr euch angesprochen fühlt, könnt ihr euch „Still Scum“ durchaus geben. Wie das aber bei Coveralben immer so ist: Wenn ihr eher auf die Originale steht, wird euch „Still Scum“ vermutlich nicht bekehren – außer vielleicht mit „Real Wild Child“. Okay, Punkt für WHISKEY RITUAL.
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