Soundscapes so weit wie der Ozean, mal als aufgewühltes Tränenmeer, meist aber erfüllt von einer tiefen, ruhigen Melancholie. Eine unverwechselbare Vereinigung von schleppenden Doom-Sounds und progressiver Virtuosität. Zwar blitzen hier immer wieder Elemente aus Power-, Thrash- und atmosphärischem Black-Metal durch, dennoch kreieren WHILE HEAVEN WEPT auf „Vast Oceans Lachrymose“ einen vollkommen eigenständigen Sound, der sich sämtlichen stilistischen Schubladen erfolgreich entzieht.
Seit 1989 ist die Band nun schon aktiv. Dennoch war mir ihr Name bislang überhaupt kein Begriff. Und nach dem Genuss von „Vast Oceans Lachrymose“ schäme ich mich fast ein wenig dafür. Denn die sechs Amerikaner präsentieren nicht nur sechs von vorne bis hinten absolut perfekt arrangierte Kompositionen, sondern treffen dabei auch noch hundertprozentig meinen Hörnerv. Sechs Jahre sind seit dem Erscheinen des Vorgängeralbums „Of Empires Forlorn“ vergangen und diese lange Reifezeit zahlt sich aus.
Beinahe jeder Ton sitzt hier an der richtigen Stelle. Der Opener „The Furthest Shore“ legt dabei mit harten Riffs und mächtigem Groove los. Als eine Art Konzeptalbum erzählt „Vast Oceans Lachrymose“ von einer langen Reise ohne festes Ziel. Das geschmackssicher ausgewählte Cover-Gemälde stellt einen Bezug zu Homers „Odyssee“ her und zeigt, in welche epischen Dimensionen WHILE HEAVEN WEPT mit ihrem Sound vorstoßen. Dabei bleiben die hochgradig poetischen Texte durchaus offen für alternative Interpretationen und erreichen eine überwältigende emotionale Eindringlichkeit.
Mit fortschreitender Spieldauer beruhigt sich die raue See. Was aggressiv und unheilverkündend begann, wandelt sich zu ruhigeren und hoffnungsvolleren Klängen. Das Schiff steuert auf seinem Kurs friedlicheren Gefilden entgegen, während die Doom-Komponente immer stärker betont wird und die Musik immer langsamer und schleppender wird. Am Ende klingt das Album mit dem majestätischen und erhabenen Instrumental-Doppelpack „Vast Oceans Lachrymose“ / „Epilogue“ angenehm ruhig und entspannt aus. Danach möchte man nur noch ruhig dasitzen und vor sich hin träumen, bevor man dem Album die unvermeidliche nächste Runde im heimischen CD-Player gönnt.
„Vast Oceans Lachrymose“ ist ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk, das von der ersten bis zur letzten Note bedingungslos überzeugen kann. Selbstbewusst verkünden WHILE HEAVEN WEPT im Label-Info: „The best is yet to come!“ Sollte sich das bewahrheiten, steht uns mit dem nächsten WHW-Album nicht weniger als ein gigantischer Meilenstein der Metal-Geschichte bevor. Hoffentlich müssen wir uns dafür dann aber nicht weitere sechs Jahre gedulden.
DIE größte Enttäuschung des Jahres.
Nur "Vessel" und das Titelstück können überzeugen, und erinnern an die alten WHW.
Schon der Opener "The Furthest Shore" nervt mit unpassenden Speedparts, "To Wander The Void" soll eine Hommage an Fates Warning sein, hört sich auch so an. Aber wenn ich FW hören will, dann höre ich das Original!
Auch der neue Sänger Rain Irving kann nicht mit Tom Phillips mithalten. Die Stimme ist zwar gut, hat aber keinerlei eigenen Charakter!
…das Album geht an einem Stück rein, brennt sich fest, macht Spaß… klingt vielleicht nicht wie ältere WHW, doch der neue Sänger ist nicht schlechter als der P… er klingt nur anders… schönen Gruß an alle "früher waren die besser"-Sager… nix für Ungut…
klasse album. vom artwork über die musik, bis hin zur produktion ist dieses meisterwerk (fast) perfekt!
wirklich eine tolle scheibe, geniale ideen und tolle arangements.
das einzige was hier stört ist die langweilige stimme des sängers, wirklich 08/15, viel zu steril. was raueres, mystischeres würde hier (meiner ansicht nach) wesentlich besser passen…
aber ansonten wirklich alles richtig gemacht!