While Heaven Wept - Triumph:Tragedy:Transcendence - Live At The...

Review

Mit „Vast Oceans Lachrymose“ gelang der Band um Mastermind Tom Phillips im letzten Jahr der ganz große Wurf. Die Presse war von dem epischen Doom-Album mit starker Progressive-Schlagseite begeistert und übertraf sich gegenseitig in zahlreichen enthusiastischen Lobeshymnen. Am sechsten Februar diesen Jahres ergab sich dann die Gelegenheit, WHILE HEAVEN WEPT auf dem „Hammer Of Doom“-Festival in der Würzburger Posthalle live zu erleben. Für alle, die diese Gelegenheit jedoch ungenutzt verstreichen ließen (bzw. lassen mussten), erscheint nun ein Mitschnitt dieses starken Auftritt, der mit dem extra-langen Titel „Triumph:Tragedy:Transcendence – Live At The Hammer Of Doom Festival“ dem epischen Breitwand-Sound der Band absolut gerecht wird.

Obwohl der Live-Mitschnitt als CD/DVD-Package verkauft wird, liegt für diese Rezension leider nur die Audio-Fassung vor, so dass über die Qualität des Video-Materials keine Aussage getroffen werden kann. Wenn dieses jedoch mit den Tonaufnahmen mithält, braucht man sich wirklich keine Sorgen zu machen. „Triumph:Tragedy:Transcendence“ schafft den schwierigen Spagat, einen sauberen und kraftvollen Klang zu präsentieren, ohne dass dabei das erdige Live-Gefühl verloren geht. Allerdings wird der Publikumsapplaus am Ende jedes Songs aus- und zum Beginn des nächsten wieder eingefadet, was etwas störend wirkt, weil es den Fluss der Live-Show immer wieder unterbricht. Hoffentlich wurde das wenigstens auf der DVD besser gelöst.

Im Grunde jammern wir hier aber auf hohem Niveau, dennn auch die Fade-Outs trüben den großartigen Gesamteindruck der Live-Performance von WHILE HEAVEN WEPT nicht nachhaltig. Obwohl die Setlist nur 7 Stücke umfasst (auf der DVD findet sich zusätzlich die Zugabe „To Wander The Void“), findet sich hier neben den Stücken vom aktuellen Album auch genug Material aus den früheren Bandphasen, denen Sänger Rain Irving hier seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt.

An der Songauswahl gibt es nichts auszusetzen, hier überzeugt wirklich jeder Titel auf ganzer Linie. Den Abschluss bildet der geniale Übersong „Thus With A Kiss I Die“, der mit seinen 19 Minuten einen wichtigen Beitrag leistet, um die Spielzeit auf eine Knappe Stunde auszudehnen, während der zu keiner Sekunde jemals Langeweile aufkommt. „Triumph:Tragedy:Transcendence“ ist ein absolut ehrliches, eindringliches und faszinierendes Live-Dokument. Warum können eigentlich nicht alle Live-Alben so unverfälscht und gleichzeitig kraftvoll klingen wie dieses?

[Nachträgliche Anmerkung: Wie WHILE HEAVEN WEPT-Mastermind Tom Phillips inzwischen per Mail mitteilte, werden die Songs auf dem fertigen Album nicht wie bei den Promo-MP3s ein- und ausgeblendet.]

06.11.2010

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