Bereits im Januar haben die Franzosen WHEN REASONS COLLAPSE ihr Debütalbum „Dark Passengers“ vorgelegt – höchste Zeit also, sich mit dem Scheibchen einmal zu befassen. Die Platte bietet elf flotte Songs im Schnittfeld von Metalcore, Modern Metal und Deathcore, die komplett in Eigenregie aufgenommen und produziert wurden.
Gitarrist und Aufnahmeleiter Thierry Boissard hat der Scheibe dabei einen druckvollen und zeitgemäßen Klang verpasst, welcher den meisten Hörern außerhalb des Core-Segments aber natürlich viel zu steril und komprimiert sein dürfte. Insbesondere bei den Drums wäre eine Prise Organik tatsächlich gewinnbringend gewesen – letztlich geht der Sound vor dem Hintergrund der stilistischen Verortung und der Entstehungsgeschichte der Platte aber in Ordnung.
Auch musikalisch bieten WHEN REASONS COLLAPSE gefällige Kost: Melodisch-eingängiges Riffing trifft auf wütende Moshparts, wobei diverse technische Schmankerl der oft zweistimmig agierenden Gitarrenfraktion das Klangbild zusätzlich aufhübschen. Am besten funktioniert diese Mixtur für meinen Geschmack im brachialen „Breaking The Silence“ und im treibenden „Come To Me“ – beides Songs, die live sicherlich für ordentlich Gewühle vor der Bühne sorgen werden.
Fronterin Cristina Alves brüllt und kreischt derweil in beeindruckender Manier durch die Songs, dass es eine wahre Freude ist. Die große Abwechslung liefert die Shouterin dabei zwar nicht, geht dafür aber mit der nötigen Leidenschaft zu Werke. Am Ende mangelt es der Scheibe – wie so vielen anderen Release aus diesem Segment – an der nötigen Variabilität und Tiefe: Es wird zwar munter gedroschen und gerifft, am Ende bleibt von den hin und wieder auch etwas überladen wirkenden Kompositionen jedoch nur wenig hängen. Dennoch: „Dark Passengers“ ist vor allem in puncto Spielfreude und Durchschlagskraft über dem Durchschnitt anzusiedeln und folglich ein durchaus vielversprechendes Debüt, das Core-Freunde definitiv antesten sollten.
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