Äußerlich herrscht bei den Schweizern WHEN ICARUS FALLS Minimalismus vor. Das Cover ihrer ersten EP „Over The frozen Seas“ ist schlicht und zu 90% strahlend weiß, Bandfotos gibt es keine, und Wert auf weitere optische Aufmachung scheint man derzeit auch nicht zu legen.
Das verwundert angesichts der Musik nicht wirklich, da dieser Stil sich hervorragend dazu eignet, sich auf die Essenz der Musik zu verlassen und gewisse Geheimnisse zu bewahren. Die drei Songs, die allesamt über zehn Minuten lang sind, erinnern von Wesen und Aufbau her sehr stark an CULT OF LUNA, die Zutaten sind die Selben, die Anteile variieren ein wenig. Man arbeitet mit jazzigen Drumparts, ruhigen Klaiviereinschüben und fügt der vertonten Düsternis erwartungsgemäß markerschrütternde Black Metal-Schreie und klirrende Gitarren hinzu. Das Ganze wirkt leider über weite Strecken trotz der interessanten musikalischen Gestaltung vorhersehbar, atmosphärisch dürfte das Werk aber die meisten Anhänger von Postrock-lastigen Weltuntergansgszenarien zufrieden stellen.
WHEN ICARUS FALLS zeichnen Bilder der Verzweiflung und Brutalität, deren romantische Umgebung zunächst zu täuschen vermag. Das sind Pfade, die bereits von anderen begangen wurden, man weiß um die Gefährlichkeit des Weges, man geht in aber trotzdem, um es einfach mal selbst miterlebt zu haben. Der Überraschungsmoment, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, fehlt allerdings noch.
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