Irgendwann geht ein jedes Leben mal zu Ende und da der Gedanke daran so schrecklich ist, haben sich WHEN ALL LIFE ENDS 2005 zusammengefunden, um ihrem Unmut darüber in ihrer Musik Ausdruck zu verleihen. „Reign Of Ruin“ ist bereits ihre dritte Veröffentlichung, welche eine knappe halbe Stunde lang eine bunte – dabei allerdings alle „Farbenfrohheit“ verneinende – Mischung aus diversen Metal-Stilen, die alle durch die Zutat Wut miteinander verbunden sind, bietet.
Die Niederländer verstehen es dabei in brachialster Death-Metal-Manier im Raketentempo zu zerstören, wobei sich solch flinke Passagen dann mitunter auch in den guten alten Thrash-Riffs verlieren. Dazwischen verschlägt einen die musikalische Reiseroute dann aber auch mal gerne auf einen kurzen Abstecher ins Nu-Metal-Land, wo diesem Genre entsprechende Groove-Abschnitte, zu denen man prima rappen könnte, mit auf den Fahrplan gerufen werden. Nicht neu, aber auch nicht unbedingt schlecht, zumindest in Punkto Abwechslungsreichtum wurde damit ein wenig Tribut gezollt. Leuchtende Augen bekommt man zunächst bei den kurzen Akustik-Einspielern, wie sie beim Intro von „Breaking Glass“ oder inmitten von „Pandora“ zu hören sind. Leider entpuppen sich diese goldig anmutenden Schönheitsflecken als eher wertlose Schmuckstücke, die nur kurz aufblitzen, um gleich danach wieder im ach so bösen Gedröhne unterzugehen, wo sie dann ebenso blitzartig auch wieder in Vergessenheit geraten ohne einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Schade, da hätte man sicherlich viel mehr experimentieren können. Der Gesang ist ebenso wie die Musik von garstiger Natur und pendelt stets zwischen Schrei- und Grunzlauten. Typisch für diese Art von Musik, nicht schlecht gemacht, aber auch ohne großartigen Wiedererkennungswert.
Die Texte sind recht düster und überwiegend von Frustration und Gewaltbereitschaft gekennzeichnet. Das passt wunderbar zur Musik, ist aber leider keine Sekunde lang ergreifend. Allzu abgedroschen und abkopiert sind diese Thematiken doch bereits von unzähligen Truppen zu Haufe rezitiert worden, was natürlich nicht heißen soll, dass man darüber nicht mehr schreiben darf, aber es gehört doch schon etwas mehr dazu, will man damit wirklich jemanden bewegen. Wie bei der Musik, so ist auch hierbei also im Prinzip nichts Gravierendes daran auszusetzen, aber für den entscheidenden Sprung über die große Hürde des Mittelmaßes reicht es dann insgesamt leider nicht aus.
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